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kommen, als man es sich vorgestellt
hat. Frühling und Herbst werden im
Allgemeinen als die beste Reisezeit für
die Toscana angesehen. Stimmt aber
nur bedingt. Im Frühjahr ist das Wet-
ter am instabilsten. Nicht umsonst
spricht man vom marzo pazzo, dem
verrückten März, der mit „Aprilwetter“
mal tiefblauen Himmel und fast som-
merliche Grade, mal Nachtfröste, aus-
giebige Regenfälle und selbst kurze,
heftige Schneestürme bereithält. Häu-
fig bläst die Tramontana, ein schnei-
dender Wind, der Kaltluft von jenseits
der Gebirge heranträgt. Erst im Mai
wird es langsam beständiger und
manchmal schon so sommerlich, dass
Baden ohne Gänsehaut möglich ist.
Die Natur ist jetzt am schönsten, es
grünt und blüht überall.
Spätestens im Juni beginnt der Som-
mer. Es fällt kein Regen mehr, es wird
wärmer, trockener und immer noch
wärmer und ausgedörrter, bis die
Landschaft braun und verbrannt ist.
Das steigert sich bis Ferragosto
(15. August), dem Höhepunkt des
Sommers. Alles stöhnt über die Hitze,
die Städte sind leer, die Strände voll,
bis irgendwann ein kräftiges Gewitter
kommt. Danach ist es meist wieder
strahlend schön, aber die Nächte, zu-
mal auf dem Land, sind bereits merk-
lich abgekühlt, am Morgen liegt Tau.
Der September ist insgesamt durch-
wachsen, zählt aber zumindest an der
Küste und im Hügelland mit Recht
noch zur Hochsaison. Das Meer ist
noch angenehm temperiert und kühlt
erst gegen Ende Oktober ab. Gegen
Mitte Oktober stabilisiert sich das
Wetter oft noch ein letztes Mal; herr-
lich klare Sonnentage können die
Weinernte begleiten. Spätestens Ende
Oktober wird es dann ungemütlich.
Unwetter und Stürme fegen über das
Land, fast alle Flüsse führen ihr erstes
Hochwasser und können ganze Land-
striche verwüsten (die Flutkatastrophe
von Florenz war am 4. November).
Dörfer und Hügel hüllen sich in Nebel,
der Geruch von verbranntem Holz
zieht durch die Gassen.
Während Dezember und Januar
überraschend freundlich sein können
(ein blühender Rosenstrauch zu Weih-
nachten ist nichts Außergewöhnli-
ches), ist der Februar wieder ein ex-
trem niederschlagsreicher Monat. Eher
selten, außer in Höhen über 600-
800 m, weist der Winter Extremwerte
auf, doch mit Nachtfrösten muss man
außer an der Küste schon rechnen,
und alle paar Jahre versinken ganze
Teile der Toscana für einige Tage unter
einer dichten Schneehülle.
Aug.
Sept.
Okt.
Nov.
Dez.
29,9
25,5
19,0
13,3
9,1
29,5
25,3
19,1
13,5
8,7
29,4
26,3
19,8
14,6
10,8
29,7
26,7
21,5
16,1
11,9
31,8
28,4
22,1
17,0
12,9
3
5
9
10
9
3
7
10
11
9
11
7
6
3
3
10
8
7
4
3
24
23
20
18
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