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strände der Region befinden. Südlich
von Livorno wird die Küste zerfranster
und streckenweise auch felsig oder
sumpfig; Industrien tauchen nur mehr
punktuell (darum aber leider nicht
minder prominent) auf.
Das erzhaltige Vorgebirge von Piom-
bino und der Monte Argentario in der
Provinz Grosseto, der größten, aber
auch dünnbesiedeltsten der Toscana,
waren ursprünglich Inseln.
Der der Küste vorgelagerte Toscani-
sche Archipel mit den Inseln Elba,
Giglio, Giannutri, Gorgona, Capraia,
Pianosa und Montecristo wurde erst
im 19. Jh. eingemeindet und zählt des-
halb nicht zur „klassischen“ Toscana.
bilden. Das Profil der einsamen Zy-
presse und die Schirme der Pinien
setzen in dieser zurechtgestutzten
Landschaft markante Zeichen.
Den größten Kontrast aber bilden
die bunten Frühlingswiesen, die
„Märchenwiesen“ der Maler des
Quattrocento, voller „Sterne von
Bethlehem“ und zarter „Jungfern im
Grünen“, dann wieder wechselt roter
Klatschmohn sich mit gelben Margeri-
ten ab, ziehen sich ganze Felder von
blauer Iris hin, mischen sich weiße und
violette Anemonen mit Traubenhya-
zinthen, Rosenlauch, wilden Orchi-
deen und den lilaroten Rispen des
Siegwurz. Mehr an Kräutern und
Grünzeugs als jeder Markt zu bieten
hat, wächst einfach wild dazwischen
und an den Rainen: wilder Knoblauch,
Fenchel, Minze, Spargel, Erdbeeren;
Boretsch und Löwenzahn, Raute und
Rauke, Wegwarte und Radicchio; Ore-
gano, Thymian, Salbei, Lorbeer und
Rosmarin.
Wenn die Wälder der Hügel mit Kas-
tanien, Buchen, Kork- und Steineichen
endlich ihr Frühlingsgrün angelegt und
aus der feuchten Walderde sich die
zarten rosa Cyclamen hervorgearbei-
tet haben, leuchten bereits prächtige
vielfarbige Gazanien an der Küste, ent-
faltet sich die weiße Meerzwiebel, und
die unscheinbaren Blütensternchen
der Oliven öffnen sich. Nach dem ers-
ten Schnitt werden die verschwende-
rischen Wiesen braun und verdorrt
aussehen, und nur noch in den um-
zäunten Gärten verströmen Glyzinien
und Rosenbüsche ihren schweren
Duft.
Flora & Fauna
Wo Flora ihre Blüten
verstreut …
Typisch für weite Teile der Toscana ist
eine üppige vielfältige Vegetation, die
durch das Wechselspiel zwischen Kul-
turlandschaft und Wildnis ihren beson-
deren Reiz gewinnt.
Das Chaos der undurchdringlichen
Macchia, des zähen immergrünen
Buschwalds, in dem sich Ginster, Far-
ne, Erika, Zistrose, Stechpalme und al-
les findet, was dornig, ledrig und
stachlig genannt zu werden verdient,
steht in krassem Gegensatz zu den
ruhigen geometrischen Mustern, die
die Reihen silbern schimmernder Oli-
venbäume mit den wechselnden Far-
ben der Weizenfelder und den blau-
grünen, mit Kupfersulfat besprühten,
geradlinig ausgerichteten Weinstöcken
 
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