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schen Stiefels ( lo dosso d'Italia, Dan-
te), in der unwegsamen Bergregion
des Pratomagno mit den Beckenland-
schaften des Valdarno (Oberes Arno-
tal), Valtiberina (Tibertal) und Valdi-
chiana (Chianatal) fort. Das Arno-Tal
zwischen Arezzo, Florenz und Pisa ist
die mit Abstand am dichtesten besie-
delte Region mit den meisten Städten
und Industrieansiedlungen.
Herzstück der Toscana ist die sanft-
gewellte Hügellandschaft des Chianti,
das historische Grenzland zwischen
Florenz und Siena. Dank seiner
Höhenlage (250-600 m) und Kalk-
steinböden ideal für Wein- und Oli-
venkultur, präsentiert es sich noch
heute als ein einfaches, ungekünstel-
tes, wenn auch teilweise hoch kulti-
viertes Bauernland ohne nennenswer-
te Orte und Industrien. Einige wenige
Ballungsgebiete konnten sich lediglich
am Westrand an den Ausläufern der
großteils noch urwüchsig bewaldeten,
im Osten bis ans Meer reichenden
Colline Metallifere („Metallhügel“)
etablieren.
Südlich von Siena leiten die pittoresk
zerklüfteten Lehmhügel der Crete
über zur welligen Hügellandschaft des
weithin sichtbaren Vulkankegels Mon-
te Amiata (1773 m), an dessen Flan-
ken man im Winter sogar Ski fahren
kann. Westlich des Amiata-Massivs
und südwestlich der „metallhaltigen
Hügel“ ersteckt sich die Maremma
zum Meer hin, in vorgeschichtlicher
Zeit ein gigantischer Lagunensee, des-
sen todbringende Sümpfe (mal aria)
teilweise erst im 20. Jh. entwässert
werden konnten.
Tomaten
Kaum vorstellbar, aber weder ein Dan-
te noch ein Leonardo da Vinci haben
je von dieser „uritalienischen“ Frucht
gekostet, denn sie kam erst durch die
spanischen Konquistadoren aus Süd-
amerika nach Europa. Außerhalb von
Italien allerdings, wo man sie durch
das seit 1522 unter spanischer Herr-
schaft stehende Königreich Neapel
kennen- und sofort schätzen lernte,
galt die zur Familie der Nachtschatten-
gewächse zählende Tomate größten-
teils noch bis ins 19./20. Jh. hinein als
ungenießbare Giftpflanze, von deren
Verzehr dringend abgeraten wurde.
Die 329 km lange Küste ist größten-
teils flach und vergleichsweise dicht
besiedelt. Von Nord nach Süd nimmt
die Bevölkerungsdichte allerdings kon-
tinuierlich ab. Größere Ballungszen-
tren sind nur im Norden angesiedelt
(Massa-Carrara, Pisa, Livorno), wo sich
in der Versilia (Provinz Lucca) auch
die schönsten und breitesten Sand-
 
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