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Freskenreste erzählen aus dem Leben
des hl. Franz (schön der Wolf im Chor
rechts unten, der dem tierlieben Heili-
gen fromm die Pfote reicht). Das Klos-
ter selbst mitsamt dem Kreuzgang ist
seit 1993 ein Hotel.
Palazzo Vescovile &
Museo Diocesano
Um Kosten für die Erschließung Pi-
enzas zu sparen, „überredete“ der
Papst viele seiner Würdenträger,
gleichfalls in die Stadt des Pius zu
investieren. Einer der ersten, die sei-
nem Ruf folgten, war Kardinal Rodrigo
Borgia , der als Papst Alexander VI.
(1492-1503) nicht nur mit allen Freu-
denmädchen Roms ins Bett stieg, son-
dern selbst seine Tochter (Lucrezia),
Mutter und Großmutter nicht ver-
schonte. Über dem Portal des Palazzo
ist noch heute das Stierwappen (sic!)
der Borgias zu erkennen.
Das Diözesanmuseum hat einiges
zu bieten. Aushängeschild ist die be-
rühmte Madonna di Monticchiello von
Pietro Lorenzetti. Anrührend der tragba-
re Altar mit 48 bunten Bildern aus dem
Leben Jesu von Bartolo di Fredi (beste
volkstümliche religiöse Dichtung) oder
seine Madonna della Misericordia
(1364). Prachtvoll das berühmte engli-
sche Pluviale (Chormantel) des Pius,
eines der besterhaltenen Textilien des
europäischen Mittelalters (Anfang
14. Jh.), das in fantastisch filigranen
Stickereien Szenen aus dem Leben der
Jungfrau, der Margarethe von Antio-
chia und der Katharina von Alexandria
zeigt. Holzstatuen, flämische Wand-
teppiche, Goldschmiedearbeiten und
Werke u. a. von Sassetta und Vecchiet-
ta vervollständigen die Sammlung.
Pieve di Corsignano
Unterhalb der Stadt - zu Fuß durch
das Stadttor Al Santo links des
Doms, mit dem Auto über die Straße
nach Montepulciano zu erreichen -
erhebt sich einsam die alte Haupt-
kirche Corsignanos, in der 1405 auch
der Knabe Enea Piccolomini getauft
worden war. Das im ausgehenden
12. Jh. im lombardischen Stil errichtete
Gotteshaus besticht durch seine schö-
nen romanischen Portale mit Fabel-
wesen, Sirenen und Reitern und dem
(unvollendeten) zylindrischen Cam-
panile.
Abbazia Sant'Anna in Camprena
Der Kultfilm The English Patient
(1996) hat den 1324 gegründeten
Ableger von Monte Oliveto Maggiore
auch über die Grenzen der Toscana
hinaus bekannt gemacht. Hauptan-
ziehungspunkt des Olivetanerklosters
sind die Fresken Sodomas im Refek-
torium, die er 1503 sozusagen als „Ex-
amensarbeit“ für das Mutterkloster
anfertigte. An der Stirnwand drei Sze-
nen einer Wundersamen Brotvermeh-
rung (vor einer Campagna mit Kolos-
seum, vor einer Flusslandschaft mit Tri-
umphbogen und vor der Meeres-
küste), am Eingang, eingerahmt vom
hl. Benedikt und Olivetanermönchen
sowie der Madonna mit der hl. Anna,
San Francesco
Die schlichte Hallenkirche der Fran-
ziskaner ist der einzige noch erhaltene
Bau des Mittelalters in Pienza (13. Jh.).
 
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