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dem ersten Umpflügen, liegt ein
Hauch von Terra di Siena in allen Tö-
nen vom schwerem Braun bis zum fast
weißen Grau oder rostigen Rot über
der Landschaft. Viele Höfe stehen leer
(und werden gerne von Ausländern
aufgekauft, die hier ein paar Wochen
im Jahr romantisches Landleben pfle-
gen), da die neuen Monokulturen
(Weizen, Raps, Sonnenblumen) nur
mit Hilfe aufwendiger Maschinerie ra-
tionell zu bewirtschaften sind, was von
neuem zu einer Art von Großgrundbe-
sitz führt, wie er schon vor Jahrhunder-
ten gang und gäbe war.
fen. Der obere Ziegelteil des imposan-
ten Glockenturms kam ebenso erst
später hinzu (um 1220) wie die goti-
sche Fassade mit der Freitreppe (im
14. Jh.). Ein echtes Juwel der Romanik
ist der Altarraum mit seinen Kreuz-
gewölben und der achteckigen Kup-
pel, ganz im warmen Ton des Travertin
gehalten, der noch heute vor den To-
ren der Stadt abgebaut wird (s. u.).
Das neu gestaltete Museo Archeo-
logico e di Arte Sacra birgt Kleinodi-
en Sienesischer Malerei von der Duc-
cio-Schule bis zu Matteo di Giovanni
(1430-95), dem „Spezialisten“ für den
Kindermord zu Bethlehem. Die be-
deutendsten Werke sind der spekta-
kuläre Drachentöter Michael von Am-
brogio Lorenzetti und das anrührend
„byzantinische“ Triptychon der Geburt
der Jungfrau (um 1425) des unbekann-
ten Maestro dell'Osservanza (in dem
manche den großen Sassetta sehen).
Ungewöhnlich auch die Verkündigung
des Taddeo di Bartolo (auf der der Erz-
engel und nicht die Jungfrau die Hän-
de ehrerbietig über der Brust kreuzt),
des Weiteren Arbeiten von Segna di
Bonaventura, Barna da Siena und Val-
dambrino.
Asciano
Ü XVI/B1
Die kleine Hauptstadt der Crete -
und damit der Schafzucht und Pecori-
no-Herstellung - war bereits eine
Domäne der Etrusker ( Museo Archeo-
logico ) und Römer (Mosaikenböden
im Hof der Antica Farmacia , Corso
Matteotti 80) und zwischen dem 13.
und 15. Jh. ein wohlhabendes Han-
delszentrum, in dem selbst die bedeu-
tendsten Künstler Sienas wie Ambro-
gio Lorenzetti und Simone Martini ar-
beiteten. Ein Spaziergang entlang der
Hauptstraße Corso Matteotti führt
über den prägnanten Uhrturm nach
links zur Piazza del Grano mit dem
wappengeschmückten Palazzo del Po-
destà und dem schmucken Renais-
sancebrunnen Fonte del Grano (1471).
Glanzstück der Stadt ist die schöne
romanische Stiftskirche Sant'Agata
(1040 begonnen) mit ihrem außerge-
wöhnlichen byzantinischen Grundriss
mit zwei vorspringenden Querschif-
Rapolano Ü XVI/B1
In der Umgebung Ascianos liegen
dicke Platten von Travertin über der
Lehmschicht der Crete. Bereits von
den Etruskern abgebaut, schmückte es
im Mittelalter und in der Renaissance
die Fassaden der Kirchen und Palazzi
Sienas und ist noch heute ein begehr-
ter Baustoff, dessen Vorräte allerdings
zur Neige gehen. Sein Ursprung liegt
 
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