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im Sommer herrscht im Halbdun-
kel des noch heute gut befahrbaren
Wegs angenehme Frische. Mittendrin
links auf etwa 4 m Höhe eine Swasti-
ka , das alte Sonnensymbol des Sans-
krit, auf der Wegsohle weitere Grab-
reste.
Vom Parkplatz an der Tomba Ilde-
branda führt eine steile Treppe zum
stark beschädigten Ädikulagrab Tom-
ba del Tifone aus dem 2. Jahrhundert.
Ebenfalls nicht weit entfernt, aber
schwerer zugänglich, liegt das einst
von acht Säulen getragene Tempel-
grab Tomba Pola . Der leider schon arg
verwitterte Tympanonfries der Tomba
della Sirena zeigt eine geflügelte Scyl-
la, die mit ihren schlangengleichen Ex-
tremitäten zwei Gefährten des Odys-
seus erwürgt. Die darunterliegende
Nische symbolisiert den Eingang zur
Totenwelt und barg eine Liegefigur
des Toten sowie männliche und weibli-
che Dämonen.
Tomba Ildebranda. Nur 750 m weiter liegt
an einer Brücke ein weiterer Parkplatz mit
Hinweisschildern zu den Gräbern Ildebranda
und Tifone; der Weg geradeaus führt gerade-
wegs in den Cavone. Passionierte Wanderer
können dem Hohlweg folgen und gelangen
nach einigen Abenteuern und schönen Aus-
blicken (mit etwas Glück und Geschick) wie-
der nach Sovana zurück.
Pitigliano
Ü XVII/B4
Schroff ragt aus grünen Tälern gelb-
brauner Tuffstein empor, bildet Wüls-
te, Höhlen und Vorsprünge und geht
kaum merklich in das Fundament von
Häusern über. Wahrlich spektakulär
wächst Pitigliano aus dem Gestein
und ist von ihm auf den ersten Blick
kaum zu unterscheiden. „Malerisch“,
frohlocken die Besucher, ehe sie sich
im Verkehr den Berg hinaufquälen und
auf die leidige Parkplatzsuche bege-
ben; „praktisch“ dachten die Etrusker,
bedurften sie doch selbst in unsichers-
ten Zeiten fast keiner Stadtmauern,
um sich unerwünschte Gäste vom
Leib zu halten. Später, alles wie ge-
habt, blickten die Römer, die Aldo-
brandeschi, die Orsini und die Siene-
sen von dem aussichtsreichen Hügel
ins Land hinaus.
Genau genommen thront das Städt-
chen nicht „wie ein Adlerhorst auf ei-
nem Berg“, wie es immer heißt,
sondern haben drei zusammentreffen-
de Bäche tiefe Schluchten in das vul-
kanische Tuff-Plateau geschlagen, so-
dass Pitigliano nach drei Seiten steil
abfällt und auf einer mit der Ebene
verbunden bleibt (am schönsten ist
das Panorama, wenn man von Manci-
ano kommt). Die Etrusker höhlten in
Übersichtstafeln am Ortseingang und an
der Straße von/nach Saturnia geben eine ers-
te Orientierung; weitere Informationen be-
kommt man im Besucherzentrum. Die Grä-
ber können tgl. 9-19 (im Winter 9-17) Uhr
besichtigt werden. Sammelticket 5
. Auch
geführte Touren (30 % Aufpreis). Festes
Schuhwerk und evtl. eine Taschenlampe er-
weisen sich als nützlich.
Tomba della Sirena. Fährt man auf der
Hauptstraße rechts an Sovana vorbei, liegt
unmittelbar hinter dem Tunnel, der unterhalb
des Orts den Tuffstein durchbricht, ein klei-
ner Parkplatz, von dem ein schmaler Pfad ins
Tal hinabführt, ehe er zur Grabstätte wieder
emporsteigt. Auf der Wegstrecke sind zahl-
reiche Colombarien zu sehen. Verfolgt man
den Pfad weiter talauswärts, stößt man auf
den Hohlweg Cava di San Sebastiano . Zurück
auf dem gleichen Weg.
 
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