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spieler der deutschen Kaiser machte
und Heinrich IV. 1077 zum Bußgang
nach Canossa zwang. Mit dem Unter-
gang des feudalen Rittertums war
auch Sovanas Schicksal besiegelt,
auch wenn sich die Kommune noch
bis 1660 als Bischofssitz hielt. Nach
dem 14. Jh. entstand (mit einer einzi-
gen Ausnahme) praktisch kein einzi-
ges Gebäude mehr, und der Dom, das
bedeutendste Bauwerk des mittelalter-
lichen Gemeinwesens, erhebt sich
heute inmitten von Zypressen und
Gemüsegärten an der Peripherie, als
habe er niemals dazugehört.
Zickleinfilet in Olivenöl. Coperto 3, Secondi
10-25
. Ruhetag Di, Tel. 05 64 60 10 74.
Die Enoteca Due Cippi gleich nebenan
offeriert auf einer separaten Terrasse schmack-
hafte Antipasti und Primi.
Bacco e Cerere. Önothek mit Wurst- und
Käsewaren und Restaurant im Obergeschoss
(nach hinten auch Garten) mit guten Marem-
mengerichten. Ruhetag Mi (außer Sept./
Okt). Via Mazzini 4, Tel. 05 64 60 12 35.
Sovana
Ü XVII/B4
Wie kaum ein anderer Ort der Tosca-
na führt Sovana fast nahtlos ins 13. Jh.
zurück. Der bereits nahezu verrottete
und verödete Weiler wurde erst vor
wenigen Jahren vor dem Verfall geret-
tet und zu einem Schmuckstück aus-
gebaut, das sich zumindest zu Zeiten
lebhaften Zuspruchs erfreut, wie
schon die Anzahl der Parkplätze vor
dem Ort beweist. Dass Sovana dem
Schicksal einer sterilen „Museums-
stadt“ dabei nur knapp entging, muss
man wohl in Kauf nehmen, doch
glücklicherweise fehlt dem „mittelal-
terlichen Kleinod“ alles Spektakuläre,
das es zu einem zweiten San Gimigna-
no machen könnte.
Sovana war ein wichtiges Zentrum
der Etrusker, wie schon die zahlrei-
chen Grabstätten der Umgebung be-
zeugen, danach römische Gemeinde
und schließlich Hauptsitz des von den
Langobarden eingesetzten Clans der
Aldobrandeschi , der zwischen dem 9.
und 13. Jh. weite Teile der Südtoscana
beherrschte. Im Jahr 1021 wurde hier
der berühmteste Spross der Familie
geboren, der Cluniazensermönch Ilde-
brando (Hildebrand), der sich als Re-
formpapst Gregor VII. zum Gegen-
Rundgang
Gleich am Ortseingang fällt die Rui-
ne der mächtigen Rocca Aldobran-
deschi (11.-13. Jh.) ins Auge. Zentrum
ist die malerische Piazza Pretorio.
Rechts der wappengeschmückte Pa-
lazzo Pretorio aus dem 13. Jh. mit der
Loggia del Capitano , an der Stirnseite
das anmutige Turmhäuschen des Pala-
zzeto dell'Archivio mit dem Glocken-
turm, links das einzige Renaissancege-
bäude, der Palazzo Bourbon del Monte
aus dem 16. Jh. neben der schlichten,
fast unverändert aus dem 12. Jh. über-
kommenen Kirche Santa Maria, de-
ren Inneres eines der wertvollsten
vorromanischen Kunstwerke der Tos-
cana birgt, das grazile Ziborium vor
dem Hochaltar, das einzige seiner Art
in ganz Mittelitalien. Der von vier ko-
rinthischen Säulen getragene und mit
Trauben, Weinranken und Pfauen ge-
schmückte Altarbaldachin aus Traver-
tin ist das Werk lombardischer Stein-
metze des 8. Jh.s.
 
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