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Eiern stinkendes, aber dafür umso ge-
sünderes Wasser fließt und sprudelt
hier frei durch die Gegend. Bei einer
verfallenen Mühle stürzt sich das
37,5°C heiße Wasser in dampfenden
Kaskaden eine Felswand hinab und
sammelt sich in einer runden, „natürli-
chen Badewanne“ aus Travertin, ehe
es über samtweich ausgespülte Stufen,
in denen es sich herrlich aalen lässt,
weiter in die Tiefe sickert.
Die Cascate del Mulino sind das
ganze Jahr über frei zugänglich und
fast zu jeder Tag- und Nachtzeit gut
besucht. Vor allem an den Wochen-
enden und in lauen Sommer(voll-
mond)nächten finden im Kreis von fröh-
lichen Campern, Großfamilien und
Horden von Jugendlichen wahre Volks-
feste statt. An die Heilwirkung des
angeblich Gicht, Rheuma, Bronchitis
und Verdauungsbeschwerden kurie-
renden Vollbads dürften dabei die al-
lerwenigsten denken, doch der Spaß-
faktor ist enorm. (Achtung: Schmuck
oxidiert im schwefelhaltigen Wasser,
was aber nicht weiter tragisch ist, denn
nach einer Weile verschwinden die
Verfärbungen von selbst wieder.)
Wer es bequemer und weniger volks-
tümlich mag, fährt weiter zur Quelle
auf dem Parkgelände des luxuriösen
Kurhotels Terme di Saturnia, dessen
Thermalschwimmbad (mit Umkleide-
kabinen, großer Liegewiese) gegen ei-
ne Gebühr benutzt werden kann.
Aurinia wurde, und galt bereits Plinius
als eine der ältesten Stadtgründungen
Italiens (ca. 900 v. Chr.). Über den
mächtigen Zyklopenmauern der Etrus-
ker türmten ab 280 v. Chr. die Römer
sowie im Mittelalter die Aldobran-
deschi und Sienesen ihre Festigungs-
anlagen auf.
Zentrum ist die mit schattigen Stein-
eichen, Ulmen und Kastanien bestan-
dene Piazza Vittorio Veneto mit der
Pfarrkirche und den Resten des Kas-
tells der Aldobrandeschi (Privatbesitz,
kein Zutritt). Linkerhand der Kirche
führt der „naturbelassene“ Pfad der rö-
mischen Via Clodia zur Porta Romana ,
an deren Außenseite noch deutlich
Blöcke der teilweise erhaltenen etruski-
schen Mauer sichtbar sind.
Eingefleischte Etrusker-Fans pilgern
trotz der schlechten Wegstrecke zu
den Tumuli (Hügelgräber) von Pian di
Palma, die sich rund 10 km nördlich
von Saturnia befinden. Viel zu sehen
gibt es für den Laien dort allerdings
nicht, aber die schöne Wanderung
durch die einsame Macchia versöhnt
so manchen.
Praktische Informationen i
Provinz: GR, Einwohner: 2000
Info. Piazza Vittorio Veneto 8, tgl. außer
So 10-13, 15-19 Uhr. Tel. 05 64 60 12 80,
www.saturnia-terme.com.
Terme. Tgl. 9.30-19.30 Uhr (im Winter
17.30 Uhr). Eintritt 16
),
Liegen etc. kosten extra. www.tuscany.net/
saturniaterme.
(15-19.30 Uhr, 12
N
Der Ort
Der auf einem 300 m hohen Traver-
tinplateau lagernde Ort war schon
besiedelt, bevor er zum etruskischen
Unterkunft
Terme di Saturnia (****). Es gibt luxuriöse-
re Hotels, aber die Atmosphäre ist unver-
gleichlich. Hauptattraktion sind die große
 
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