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Wehrturm
Torre del Candeliere
(1228),
den sie nach der Einnahme der Stadt
1335 um ein Drittel zurechtstutzten
und mit ihrer eigenen Festung durch
einen weit geschwungenen gotischen
Bogen, den 22 m langen
Arco Senese
verbanden. Turm und Bastion können
bestiegen werden, von dort hat man
einen schönen Blick auf Massa und
die Bucht von Follonica bis nach Elba.
An der
Piazza Matteotti
, dem Zen-
trum der Oberstadt, erhebt sich der
Palazetto delle Armi
(1443), das einsti-
ge Waffenarsenal, das heute das
kunsthistorische Bergbaumuseum
Mu-
seo di Arte e Storia delle Miniere
beher-
bergt. Links geht es durch die
Porta
San Francesco
hügelab zur
Via dei
Bastioni,
einer parkähnlichen Prome-
nade entlang der gewaltigen Sieneser
Festungsmauer.
Rechterhand der Piazza Matteotti
gelangt man zum sehenswerten Öl-
mühlen-Museum
Antico Frantoio
(17. Jh.) und zur mächtigen Hallenkir-
che
Sant'Agostino
. Die 1273 begon-
nene Augustinerkirche mit einem
Kreuzgang aus dem 15. Jh. bildete das
Zentrum des für seine Zeit (13. Jh.)
außergewöhnlich rational und geradli-
nig angelegten Stadtteils der Minenar-
beiter (
Terziere di Villanova
mit dem
Lamm im Wappen).
In einem Flügel des ehemaligen
Konvents
San Pietro all'Orto
befindet
sich seit 2005 das
Museo di Arte
Sacra.
Zu den Glanzstücken zählen
die fantastisch-anrührenden romani-
schen Basreliefs der
Zwölf Apostel
und
eines
Kindermords zu Bethlehem
aus
dem 12. Jh. sowie ein bemaltes Kruzi-
fix und Steinmetzarbeiten (einst Stütz-
figuren der Dom-Fassade) von Gio-
vanni Pisano. Highlight ist eine farben-
prächtige
Maestà
des
Ambrogio Lo-
renzetti.
Das um 1335 für
San Pietro
all'Orto
gemalte Altarbild wurde erst
1867 im Kloster
Sant'Agostino
in fünf
Teile zerlegt wieder aufgefunden. In
stiller Traurigkeit ob der bevorstehen-
den Leidensgeschichte ihres Kindes,
das sich wie Schutz suchend an sie
klammert, sitzt die Madonna auf ei-
nem Thron mit Stufen in den Farben
der drei Tugenden, verkörpert durch
die weiße
Fides
(Treue), die grüne
Spes
(Hoffnung) und die in ein flammendes
Rot gewandete
Caritas
(Liebe), umge-
ben von Propheten, Heiligen, Apos-
teln und Engeln (darunter rechts der
Schutzpatron Massas, der hl. Zerboni-
us mit seinen Gänsen), die sich am
Horizont in einem wahren Meer von
Heiligenscheinen verlieren.
Im 1. Stock befinden sich einige be-
merkenswerte Tafelbilder von
Sano di
Pietro
und ein schöner Verkündigungs-
engel des
Sassetta.
- In der angrenzen-
den Ex-Kirche
San Pietro
ist ein
Muse-
um
für mechanische Orgeln und anti-
ke Musikinstrumente untergebracht.
Balestro del Girifalco
Der Wettstreit der Armbrustschüt-
zen zählt zu den spektakulärsten histo-
rischen Festen der Toscana. Sieger des
1959 wieder belebten Wettstreits der
drei
Terziere
Cittavecchia, Borgo und
Cittanuova ist, wer mit der Armbrust
(balestra)
einen stilisierten Falken
(ger-
falco)
als Symbol des Feindes trifft. Die
Waffe wurde im 11. Jh. von Kreuzfah-