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1300). Der marmorne Hochaltar aus
dem 17. Jh. bewahrt ein farbiges
Holz-
kruzifix
des Giovanni Pisano (1288).
In der Krypta hinter dem Altar ruhen
in einem
Sarkophag
des Sieneser Bild-
hauers Goro di Gregorio (1324) die
Gebeine des
hl. Zerbonius.
Der aus
Afrika stammende Geistliche (493-
573), ein Schüler des hl. Regulus, er-
hielt als Bischof Populonias den Ehren-
namen „Apostel der Maremma“ und
starb auf der Flucht vor den Langobar-
den auf Elba. Die acht einst farbigen
Reliefs
schildern in bewegten volks-
tümlichen Bildern das Leben des Heili-
gen: wie er vom Gotenkönig Totila ei-
nem Bären vorgeworfen wird, die
Messe liest, beim Papst verleumdet
und nach Rom zitiert wird, unterwegs
Kranke heilt und den Durst päpstlicher
Gesandter stillt, indem er eine Hirsch-
kuh melkt, wie die legendären Gänse
des Capitols seine Unschuld bezeugen
und das Himmlische Gloria erschallt.
Zum Grabmal gehören elf marmorne
Apostelstatuen an den Wänden der
Krypta. Einen letzten Höhepunkt bil-
det die Altartafel der
Madonna delle
Grazie
(um 1316) in der linken Chorka-
pelle, ein authentisches Werk des
großen
Duccio.
Duomo San Cerbone
Ein Musterbeispiel für Dominanz
und Zurücknahme, Auftrumpfen und
Pietät zugleich. Die dem
hl. Zerbonius
,
dem ersten Bischof Populonias (570-
573) geweihte Kirche wurde um 1000
begonnen; frühromanisch sind noch
Teile der Südseite, die Säulen und Pfei-
ler am Hauptportal und einige wun-
derbare Flachreliefs im Innern.
Der Hauptbau entstand
1228
im Stil
der
Pisaner Romanik
und wurde zwi-
schen 1287 und
1304 gotisch
vollen-
det (sowie um Querschiff und eine
neue Apsis erweitert). Deutlich go-
tisch zeigt sich vor allem die effektvoll
asymmetrisch zum Platz angelegte
Fassade
mit der anmutig schlichten
Giebelloggia aus der Werkstatt Gio-
vanni Pisanos (die mittleren Säulen
stehen auf Pferd, Mensch und Greif).
Der spätromanische
Türsturz
des
Hauptportals (um 1250) zeigt Szenen
aus dem Leben des San Cerbone. Das
dreischiffige
Innere
hatte ursprünglich
einen offenen Dachstuhl (das drücken-
de Kreuzgratgewölbe wurde erst im
17. Jh. eingezogen). Am Eingang rechts
ein römischer
Sarkophag
aus dem
3. Jh., über dem Hauptportal erkennt
man eine Statue des Cerbone (mit
Gans) und die Rosette (um 1400) mit
Szenen aus dem Leben des Heiligen.
Im
rechten Seitenschiff
das aus ei-
nem einzigen Travertinblock gehau-
ene
Taufbecken
mit Reliefs aus dem
Leben Johannes des Täufers von Girol-
do da Como (1267), in dem 1380 der
hl. Bernhard getauft wurde, und in der
rechten Chorkapelle ein
Kruzifix
des
Sienesen Segna di Bonaventura (um
Città Nuova
Über die an der Piazza Garibaldi ab-
zweigende und auf der Höhe der
Por-
ta alle Silici
in eine steile Treppengasse
mündende
Via Moncini
gelangt man in
die Oberstadt mit den Resten der
mächtigen sienesischen
Fortezza
. Von
der Festung der Massetaner übernah-
men die Sienesen den quadratischen