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send Jahren hier ansässige, ursprüng-
lich langobardische Adelsgeschlecht,
aus dem viele bekannte Feldherren,
Politiker und Kardinäle hervorgingen,
hat seine Stammburgen weiter südlich
in Donoratico und Castagneto Car-
ducci; ihr berühmtester Spross war der
1288 im Hungerturm verschmachtete
Podestà von Pisa, Graf Ugolino (s. Pisa,
S. 481/490). Höfe dieser Art waren in
der Toscana der berüchtigten Mezza-
dria (Halbpacht) gang und gäbe, aber
Bolgheri ist allein schon aufgrund sei-
ner schieren Größe und seit 200 Jah-
ren fast unveränderten Bausubstanz
eine echte Rarität. Rührend in diesem
Ambiente das lebensgroße Terracotta-
„Denkmal“ der treuen Dienerin Nonna
Lucia an dem Platz, an dem der „Na-
tionaldichter Italiens“, Giosuè Carduc-
ci , einen Teil seiner Jugend verbrachte.
Im Sommer wird Bolgheri mittlerweile
zu einem kleinen Rummelplatz mit
Souvenirshops, Önotheken, Pizzerien
und Cafés.
Gleich zu Anfang der Allee steht die
Tenuta San Guido der mit den Ghe-
rardesca verschwägerten Marchesi In-
cisa. Als im Zweiten Weltkrieg die Zu-
fuhr des geliebten Bordeaux ausblieb,
beschlossen die passionierten Pferde-
züchter und Weinliebhaber kurzer-
hand, die Bordeaux-Rebe selbst anzu-
bauen, woraus Jahre später (1968) der
erste reinsortige Cabernet-Wein Itali-
ens entstand. Der durchschlagende Er-
folg und die internationale Reputation
des Sassicaia, den viele als den bes-
 
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