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nes Schwiegersohns
Lippo Memmi
, ei-
ne sehr schöne
Kreuzigung
des Pietro-
Lorenzetti-Schülers Luca di Tommè
(um 1366) sowie Arbeiten von Spinel-
lo Aretino und Taddeo di Bartolo (Ta-
feln mit der Legende des hl. Galgano,
ein Polyptychon mit musizierenden
Engeln). Auf einer
Kreuzigung
aus dem
15. Jh. ist ein schönes Panorama des
Domplatzes mit dem Schiefen Turm.
Höhepunkt der Gemäldesammlung
ist der ungewöhnlich kraftvolle, dyna-
mische
Apostel Paulus
des
Masaccio
(Saal 6), die einzige noch an ihrem Ur-
sprungsort verbliebene Tafel seines
berühmten
Pisaner Polyptychons
von
1426. Das großartige Altarbild wurde
im 18. Jh. zersägt, seine übrigen 11 Tei-
le befinden sich u. a. in London, Berlin,
Neapel und Malibu. Im gleichen Saal
eine (eher beiläufige)
Madonna mit
Kind
von Fra Angelico (1423), ein
schönes
Madonnen-Relief
Micheloz-
zos (1430) und eine ungewöhnliche
Marienkrönung
des Florentiners Neri
di Bicci (mit einer ausladenden Zu-
schauergalerie, auf der sich die Besu-
cher wie im Volkstheater drängen).
Deutlich an antiken Kaiserbüsten ge-
schult zeigt sich
Donatellos
meister-
hafte Bronze des frühchristlichen Mär-
tyrers
San Rossore
(1426). Im letzten
Saal beeindruckt die wunderbare pas-
tellfarbene
Kreuzigung
des
Benozzo
Gozzoli
(oben Sonne und Mond, un-
ten klein der Stifter; um 1468) sowie,
bereits im Kreuzgang, die zweifache
Sacra Conversazione
des Domenico
Ghirlandaio (rechts die schönere,
sorgfältiger ausgearbeitete von 1485).
Entlang des gesamten Kreuzgangs
Museo Nazionale di San Matteo
Während sich die Besucherströme
über die Domwiese schieben, steht das
Benediktinerkloster
am Arnoufer, das
seit dem 2. Weltkrieg eine der bedeu-
tendsten Kunstsammlungen der Tosca-
na beherbergt, selbst zur Hochsaison
meist leer. Die Sammlung umfasst
Meisterwerke toscanischer und spezi-
ell pisanischer Malerei und Bildhauerei
des 12.-15. Jh.s, nahezu einmalig ist
ihr Repertoire an bemalten
Tafelkreu-
zen
aus dem Frühmittelalter. Nur selten
lässt sich der Übergang von der statua-
rischen „Triumphpose“ des byzanti-
nisch-romanischen Stils zum „Leiden-
den Christus“ der Frühgotik so an-
schaulich studieren wie hier.
Der Parcours ist weitgehend chro-
nologisch gegliedert (windet sich aller-
dings etwas unentschlossen zwischen
Malerei und Skulptur hin und her).
Die lebhaften Farben und manchmal
fast abstrakten Züge des
Maestro di
San Martino
beeindruckten selbst Ci-
mabue und Giotto. Gezeigt werden
einige seiner Hauptwerke wie die ein-
drucksvolle
Stillende Madonna
(um
1280); fast wie ein Fläschchen wirkt ih-
re Brust, so losgelöst vom Körper.
Francesco Traini,
der bedeutendste
Pisaner Maler des Trecento, ist u. a.
mit einem
hl. Domenikus
von 1344
vertreten. Ansonsten beherrschen
weitgehend Sienesen das Feld, allen
voran
Simone Martini
mit seinem
grandiosen, 1311 für die Kirche Santa
Caterina geschaffenen Polyptychon
Madonna mit Kind und Heiligen
(dar-
unter Domenikus und Petrus Martyr).
Des Weiteren finden sich Werke sei-