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santo-Fresken ausgestellt (Gozzoli,
Buffalmacco, Gaddi, Spinello Aretino).
Da die Anlage originalgroßer Vor-
zeichnungen mit Rötelkreide auf die
vorverputzte Wand (benannt nach der
für ihre Erdfarben berühmten Stadt Si-
nope am Schwarzen Meer) der erste
Arbeitsschritt bei der Freskomalerei ist,
und zwischen Vorzeichnung und Fresko
immer noch eine weitere Putzschicht
liegt, bleiben Sinopien meist auch
dann erhalten, wenn das Fresko selbst
bereits verwittert oder zerstört ist.
Sinopien machen daher nicht nur
die Restaurierung und Konservierung
beschädigter Werke möglich, sondern
gewähren auch wertvolle Einblicke in
ihre Entstehung und decken nachträg-
lich angebrachte Veränderungen oder
Übermalungen auf.
Läden und Trattorien rund um die pit-
toreske Piazza Vettovaglie.
Piazza dei Cavalieri
Der Platz der Ritter war bereits römi-
sches Forum und bildete im Mittelalter
als Piazza delle Sette Vie das weltliche
Zentrum Pisas. Unter der künstleri-
schen Federführung Giorgio Vasaris
ließen die siegreichen Medici den
einstigen Mittelpunkt der Stadt in ei-
nen kalten Repräsentations- und Exer-
zierplatz umgestalten, der von den
Pisanern noch heute eher gemieden
wird. Die gesamte Nordseite der Piaz-
za nimmt der imposante, mit Wappen,
Sgraffiti und Büsten toscanischer
Großherzöge geschmückte (1810 von
Napoleon in eine noch heute beste-
hende Eliteschule umfunktionierte)
Palazzo dei Cavalieri ein (1560-62).
Vor der napoleonischen Freitreppe
thront Cosimo I. im Habit eines Ste-
phansritters auf einem Delfin (als Sym-
bol der Seeherrschaft). Der von Cosi-
mo ins Leben gerufene Orden (be-
nannt nach dem Sieg von Florenz über
Siena am 2. August, Sankt Stephanstag,
1554), sollte angeblich die Küste vor
Sarazeneneinfällen schützen, diente
aber in Wahrheit als einschüchternde
Polizei- und Ordnungsmacht gegen-
über den Pisanern selbst.
Ihre Kirche, Santo Stefano dei Ca-
valieri (1565-69 nach Entwürfen
Vasaris) trat an die Stelle einer alten
Sebastianskirche; die Seitenflügel dien-
ten ursprünglich als Umkleidekabinen
der Ordensritter und wurden erst im
17. Jh. zu Seitenschiffen ausgebaut (im
barocken Innern Tafelbilder von Vasari,
Centro Storico
Der Kern der Altstadt erstreckt sich
zwischen dem Domplatz im Norden
und dem Arno im Süden sowie zwi-
schen der Via Santa Maria im Westen
und dem Borgo Stretto im Osten. Die
von Arkaden und der typisch pisani-
schen Kirche San Michele in Borgo
(14. Jh.) gesäumte Flanier- und Ein-
kaufsstraße des historischen Zentrums
mündet am Arno in die zentrale Piaz-
za Garibaldi und die älteste Brücke
Pisas, den im Zweiten Weltkrieg zer-
störten und später wieder aufgebauten
Ponte di Mezzo. Am Westrand des
Borgo Stretto erstreckt sich das schöns-
te und lebendigste Quartier der Alt-
stadt mit zahllosen Bogengängen,
schmalen Marktgassen und kleinen
 
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