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Galileo Chini
Handwerk als Kunst, Kunst als Handwerk - 500 Jahre nach Brunelleschi und Donatello
feierte die revolutionäre „Neuerung“ der Renaissance Wiederauferstehung in Gestalt
des gebürtigen Florentiners Galileo Chini (1873-1956). Der Maler, Keramiker, Dekora-
teur, Architekt, Bühnenbildner und erfolgreiche Unternehmer, dessen Familien-Werk-
statt in Borgo San Lorenzo im Mugello die gesamte Toscana mit Keramiken und anderen
Kunststücken im Liberty -Stil der Belle Epoque belieferte, reiht sich voll in die große Bot-
tega -Tradition der della Robbia ein.
Der Jugendstilrebell zählte 1902 zu den Gründern des italienischen Art Nouveau, ge-
staltete 1909, bereits ein Star, Kuppel und Säle des neuen Biennale-Pavillons in Venedig
und ging 1911 auf Einladung König Chulalongkorns für drei Jahre als Palastdekorateur
nach Bangkok. Als enger Mitarbeiter Puccinis, der ihm ab 1918 die Ausstattung aller sei-
ner Opern anvertraute und an der Gesamtkonzeption der Turandot beteiligte, kam er in
die Versilia und zeichnete ab 1924 zusammen mit dem Architekten Alfredo Belluomini
für den Wiederaufbau der 1917 abgebrannten Strandpromenade Viareggios verant-
wortlich. Mehr als nur „Schmuck“ oder „Blickfang“, sind Chinis Dekors fester Bestand-
teil, ja bestimmendes Element einer Architektur, die oft (wie im Fall des Gran Caffè , s. u.)
kaum mehr als eine Plattform für f antasievolle Szenarien abgibt. Seine zahllosen Putten,
Allegorien, Füllhörner, Früchte- und Blütengirlanden, typische Motive der Renaissance,
zeugen von seiner engen Verbundenheit mit der florentiner Tradition.
Außer in Viareggio, Borgo San Lorenzo und Florenz sind Arbeiten Galileo Chinis u. a.
in Prato, Pistoia, Montecatini Terme, Pisa und Arezzo zu sehen.
 
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