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ra wie der Marmor selbst, aber Kom-
munismus ohne Bürokratie und Staat
blieb natürlich auch hier nichts weiter
als ein schöner Traum.
Das relativ kleine, je nach Ge-
schmack als schmuddelig oder nostal-
gisch (Patina!) zu bezeichnende Zen-
trum ist in wenigen Minuten durch-
messen, doch zumal Liebhaber des Fin
de Siècle und des Jugendstil (Läden,
Reklameschilder, Häuserfronten) soll-
ten sich etwas Zeit nehmen, die Stadt
zu erkunden.
tana del Gigante (1559) -, da der Flo-
rentiner Baccio Bandinelli (der auch
den Herkules auf der Piazza della Si-
gnoria schuf) die Statue unvollendet
ließ. Schräg gegenüber das Haus des
befreundeten Apothekers, in dem Mi-
chelangelo bei seinen Aufenthalten in
der Stadt weilte.
Die benachbarte, von barocken Pa-
lazzi und Arkaden aus dem 16.-18. Jh.
gesäumte Piazza Alberica mit ihrem
marmorinkrustierten Pflaster ist der
schönste Platz der Stadt. Jeden zwei-
ten Sommer verwandelt sie sich in ein
gigantisches Freiluftatelier, in dem Bild-
hauer aus aller Welt um die Wette mo-
dellieren.
Von hier sind es nur wenige Schritte
zur Hauptgeschäftsstraße Via Roma
(Fußgängerzone), an deren Ende sich
der im 16. Jh. über den Resten einer
mittelalterlichen Burg errichtete Palaz-
zo Cybo-Malaspina erhebt.
1769 mit der Bischofsresidenz zur
Accademia di Belle Arti, eine der er-
sten bedeutenden Kunstakademien
Italiens vereinigt, beherbergt sie heute
eine Pinakothek, eine Sammlung von
Marmorskulpturen und archäologi-
sche Funde wie den berühmten Stein
von Fantiscritti , einen von namhaften
Besuchern des gleichnamigen Mar-
morbruchs signierten römischen Altar.
Duomo Sant'Andrea
Glanzstück Carraras ist der Ende des
11. Jh.s begonnene Dom, ein recht
gelungenes und harmonisches Bei-
spiel des Übergangs von der Romanik
zur Gotik. Die Fassade aus zweifarbi-
gem (inzwischen ergrautem) Marmor,
im unteren Teil durch rundbogige
Blendarkaden gegliedert, geht oben in
gotisches Spitzenwerk und eine pisani-
sche Zwerchgalerie mit Fensterrosette
über. Der viergeschossige Glocken-
turm entstand 1280.
Wohltuend schlicht das dreischiffi-
ge Innere mit offenem Dachstuhl, un-
ter dem Marmorschmuck einheimi-
scher Künstler ragt das im 15. Jh. er-
richtete Grabmal des Märtyrers und
Stadtpatrons San Ceccardo heraus
(rechtes Seitenschiff), der im 9. Jh. Bi-
schof von Luni war. Sehenswert auch
die mehrfarbige, aus einem Block ge-
hauene Kanzel (16. Jh.) und das Tauf-
becken im angrenzenden Baptisterium.
Am Domplatz rechts posiert der Ge-
nueser Admiral Andrea Doria etwas
linkisch als Meeresgott Neptun - Fon-
Museo del Marmo
Etwas unterhalb der Stadt (an der
Verbindungsstraße nach Marina di
Carrara) liegt das einzigartige, hervor-
ragend aufgemachte Marmor-Muse-
um, das in mehreren Abteilungen und
anhand umfangreicher Dokumentatio-
 
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