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Duomo San Martino
genau zu der Zeit, als man in Florenz
schon lange darüber nachdachte, wie
man die Vierung des Doms überspan-
nen könne.
Bekanntlich löste erst Brunelleschi
das Problem auf der Basis antiker Vor-
bilder, von denen sich wohl auch die
Luccheser Baumeister inspirieren
ließen. Für den Florentiner Dom hätte
die hier gewählte „einfache“ Lösung -
ein Kreis, der in ein Viereck übergeht
- zwar ohnehin nicht gereicht, doch
Brunelleschi war interessiert genug,
sich die Arbeiten in Lucca an Ort und
Stelle anzusehen. Der Blick zu der
schmalen Kreisöffnung hinauf ist wahr-
haft imposant.
Der nach dem fränkischen Schutzheili-
gen Sankt Martin (Martin von Tours)
benannte Dom birgt zwei der konträrs-
ten Kirchenschätze Italiens - das by-
zantinisch dunkle, geheimnisumwobe-
ne Volto Santo (Heiliges Antlitz), eines
der berühmtesten Kruzifixe der Chris-
tenheit, und den von geflügelten Put-
ten umtanzten Sarkophag der Ilaria
del Carretto von Jacopo della Quercia .
Die 1070 von Papst Alexander II.,
dem vormaligen Bischof Anselmo von
Lucca, geweihte Kirche wurde ab
1070 im typisch romanisch-pisani-
schen Stil hoch gezogen; erst bei der
Erweiterung im 14. Jh. flossen mehr
und mehr gotische Elemente ein, das
Innere präsentiert sich fast rein go-
Palazzo Controni-Pfanner
 
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