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Gladiolen, nach ganz Europa ver-
schickt werden, dehnt sich nur 8 km
westlich von Montecatini beiderseits
des Flüsschens Pescia aus. Aber nicht
nur Blumen, auch Baumschulen, Spar-
gelkulturen und endlose Felder mit Öl-
bäumen beherrschen die Valdinievole
und das fruchtbare Tal der Pescia, in
dessen oberem Teil auch Papierfabri-
ken und Gerbereien angesiedelt sind.
Auch der Ort, dessen Name sich
von der langobardischen Bezeichnung
für Fluss ableitet, steht ganz im Zei-
chen des Flusses, wiewohl dieser oft
nur als mickriges Rinnsal daherkommt.
An seinen Ufern ließen sich die ersten
Siedler nieder, es entwickelten sich
Handel und vom Wasser abhängige
Handwerkszweige wie Seidenwebe-
reien, Gerbereien und Papierfabriken
- zunächst unter dem Patronat Luccas
(12./13. Jh.), dann von Florenz (ab
1339). Rechts und links des Flusses lie-
gen die beiden Zentren der seit 1699
zur „Città“ aufgestiegenen Stadt, die
den Delfin in ihrem Wappen trägt. Im
Westen umgibt die von einem Kastell
überragte Altstadt die Piazza Grande ,
jenseits des Ponte del Duomo erstreckt
sich am linken Flussufer der sakrale
Ortsteil mit Dom , Hospital, Konvent
und Franziskus-Kirche .
nere der Kirche, eine der bedeutends-
ten Altartafeln des frühen Cinquecen-
to, dann erwarb Großherzog Ferdi-
nand trotz erheblichen Widerstandes
der Bürger die Madonna, und Pescia
musste sich mit einer Kopie Pietro
Dandinis begnügen, die in der Cappel-
la Turini rechts vom Hauptaltar ausge-
stellt ist. Das Original befindet sich
noch heute im Palazzo Pitti in Florenz.
Sant'Antonio Abate
Eine unauffällige Kostbarkeit zwi-
schen Dom und San Francesco ist
die kleine, dem Abt Antonius gewid-
mete Kirche aus dem 14. Jh., deren
Apsis mit sehenswerten Fresken von
Bicci di Lorenzo ausgemalt ist, die
selbstverständlich die Vita des Kir-
chenpatrons illustrieren. An der linken
Wand erkennt man im Hintergrund
zwischen Höllenvision und Dämonen
eine mittelalterliche Stadtansicht von
Pescia.
Eine relativ einfache Holzschnitzerei
aus dem 13. Jh. ist die umbrisch-tosca-
nischen Künstlern zugeschriebene
Kreuzabnahme ; auch wenn der Volks-
mund der Gruppe den Namen Santi
brutti (Hässliche Heilige) gegeben hat,
ist es eine anrührend schöne Arbeit,
die in Haltung und Bewegung der Ge-
stalten mehr ausdrückt als so manches
prachtvolle Gemälde der Hochre-
naissance. Tgl. 7-19 Uhr.
Duomo
Über den Resten eines romanischen
Vorgängerbaus, von dem noch der
Campanile (1302) erhalten ist, ent-
stand 1726, nachdem Pescia Bischofs-
sitz geworden war, die Kathedrale
(Fassade von 1895). Bis 1697 schmück-
te Raffaels Baldachinmadonna das In-
San Francesco
Die einschiffige gotische Hallen-
kirche aus dem 13. Jh. ist von franzis-
kanischer Einfachheit, von der zwi-
schenzeitlichen Barockisierung ist
 
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