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der Stadtverwaltung). Durch die Porta
della Pesa gelangt man zur Piazza San
Francesco mit der gleichnamigen Kir-
che aus dem 13. Jh. und dem gegen-
überliegenden Sanktuarium Santa Ma-
ria delle Grazie , dessen hölzerne Ein-
gangsportale und schwere Holzdecke
im Innern außergewöhnliche Zeugnis-
se kunstvoller Schnitzarbeiten sind.
Der Stadtpalast Piero della Frances-
cas in der Via Aggiunti 71 (gegenüber
ein Denkmal des Malers) wird auch als
sein Geburtshaus bezeichnet, was aber
sicher falsch ist. Wenig weiter biegt
hinter dem sehenswerten Palazzo
Bourbon del Monte (Nr. 75) rechts die
Via del Buon Umore ein, die man allein
wegen ihres Namens („Gutelaune-
straße“) einmal gegangen sein sollte;
sie stößt auf die Via Sant'Antonio, die
zur gleichnamigen Kirche führt. Dort-
hin kehrte nach langer Abwesenheit
die gewaltige, beidseitig bemalte Pro-
zessionsstandarte zurück, die Luca
Signorelli 1505 für die Compagnia di
Sant'Antonio ausgeführt hatte. Wer
San Lorenzo mit seiner Kreuzabnahme
(um 1530) von Rosso Fiorentino besu-
chen will, durchquert die Stadt Rich-
tung Porta del Ponte und findet die
Kirche in der Via Santa Croce.
Piero della Francesca
In wechselvollen Zeit en kam - vermut-
lich um 1420 - der Sohn eines Tuch-
machers auf die Welt, der Sansepolcro
über die Grenzen Italiens hinaus be-
kannt machen sollte:
Obwohl Piero della Francesca in der
florentiner Werkstatt des Domenico
Veneziano in die Lehre ging, die be-
deutendsten Künstler seiner Zeit ken-
nen lernte und später in Rom und am
Hof der Herzöge von Urbino und Fer-
rara arbeitete, zog es ihn immer wie-
der in die Heimat zurück. Hier, fern
der großen Kunstzentren, entwickelte
er seinen ganz eigenen und unver-
wechselbaren Stil, den sich Maler bis
hin zu Picasso als Vorbild nahmen. In
Sansepolcro ließ sich der wohlhaben-
de Junggeselle einen Stadtpalast bau-
en und diktierte im Alter, nahezu er-
blindet, theoretische Traktate über die
Geometrie, die Perspektive und die
Mathematik, die seine Malweise so
sehr beeinflusst hatten. Er starb 1492
in seiner Geburtsstadt, die sich heute
stolz den Beinamen Città di Piero gibt.
Sein Grab ist nicht erhalten.
Stadtmauern mit vier Toren und Medi-
ci-Festung, ist klein und übersichtlich.
Von der zentralen Piazza Torre di Ber-
ta , alljährlich im September Schauplatz
eines Armbrust-Turniers, erreicht man
mit wenigen Schritten sämtliche Se-
henswürdigkeiten.
Cattedrale San Giovanni
Der dem Evangelisten Johannes ge-
weihte dreischiffige Bau ging im 11. Jh.
aus einer Klosterkirche der Camal-
dulenser hervor und wurde 1515 von
Papst Leo X. zum Dom geweiht. Hin-
ter der strengen gotischen Fassade be-
fand sich vermutlich einst Piero della
Francescas berühmte Taufe Christi
Rundgang
An der geschäftigen Via Matteotti
gleich links vom Dom steht der manie-
ristische Palazzo delle Laudi mit arka-
denumstandenen Innenhof (heute Sitz
 
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