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wovon heute nur mehr Fragmente er-
halten sind; eine Ausnahme bildet Spi-
nellos Verkündigung in der rechten
Chorkapelle. Von den Familienschrei-
nen an den Seitenwänden ist als einzi-
ge die gotische Dragondelli-Kapelle
(1370) geblieben, ihr Wandbild aus
Sieneser Schule zeigt Jesus im Tempel
mit den Schriftgelehrten.
Das überlebensgroße Holzkruzifix
am Hochaltar ist neben dem (durch
die Flut arg lädierten) von Santa Croce
in Florenz das wichtigste und best er-
haltene Werk des jungen Cimabue. Es
entstand um 1265, noch vor Baube-
ginn der Kirche. In seiner Typisierung
des Gekreuzigten verweist es noch auf
byzantinischen Einfluss, innovativ da-
gegen ist die Darstellung von Maria
und Johannes an den Enden des
Kreuzbalkens.
Casa Museo di Ivan Bruschi
Schon zu seinen Lebzeiten war das
Haus von Ivan Bruschi (1920-1996),
dem leidenschaftlichen Sammler und
Initiator der Fiera Antiquaria (erstmals
1968), Treffpunkt internationaler Kunst-
kenner und Antiquitätenliebhaber.
Jetzt kann auch die Öffentlichkeit be-
staunen, welch immense Schätze sich
während eines Sammlerlebens anhäuf-
ten; rund 500 Objekte unterschied-
lichster Richtungen finden sich in der
bemerkenswerten Casa Museo.
Museo d'Arte Medievale e Moderna
Die in dem 1445 von Bernardo Ros-
sellino erbauten Palazzo Bruni-Cioc-
chi untergebrachte Gemäldegalerie
gibt einen Überblick über toscanische
Malerei und die nicht unbedeutenden
Künstler der Region.
Margaritone d'Arezzo, einer der ers-
ten bekannten einheimischen Künstler,
ist mit Werken aus der Mitte des Due-
cento vertreten, darunter einem San
Francesco in der Kutte der Franziskaner.
Niccoló di Pietro Gerini, Spinello Areti-
no und Sohn Parri begegnet man in
den folgenden Sälen. Von Bartolomeo
della Gatta stammt eine Darstellung
des San Rocco (1278) mit der Frater-
nità an der Piazza Grande im Hinter-
grund, natürlich noch ohne Uhrturm.
Eng mit Arezzo verbunden ist auch
die Madonna della Misericordia von
Neri di Bicci, deren Predella von der
Gründung der Kirche Santa Maria del-
le Grazie erzählt. Von Luca Signorelli
( Anbetung des Kindes , 1487), Rosso
Fiorentino ( Madonna , um 1520) und
Giorgio Vasari ( Gastmahl des Ahasver ,
Casa Vasari
Giorgio Vasari hat in seiner Ge-
burtsstadt deutliche Spuren hinter-
lassen. Nicht immer kann man seine
„Verschönerungen“ als besonders ge-
glückt bezeichnen, aber er hatte eben
seinen besonderen Geschmack. Nach
diesen Vorstellungen schmückte er ein
hier erworbenes Haus mit Fresken aus
und hat uns auf diese Weise das sel-
tene Beispiel eines Wohnhauses im
manieristischen Stil hinterlassen.
Im quadratischen Saal des Abraham
ist vor allem die Decke sehenswert.
Die Wandfresken der Camera della Fa-
ma zeigen einen ritterlich aussehen-
den Vasari umgeben von berühmten
Künstlern, deren „Viten“ er in diesen
Räumen diktiert haben soll.
 
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