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Brunnen auf der Straße vor dem Haus,
den Pozzo di Tofano , erwähnt Boccac-
cio in seinem Decamerone.
tischer Marmoraufsatz mit kunstvollen
Reliefs sieneser, florentiner und areti-
ner Künstler des Trecento mit Szenen
aus dem Leben des 240 in Arezzo ge-
borenen Bischofs und Märtyrers Do-
natus, der unter Diokletian verfolgt
und 304 enthauptet wurde.
In der rechten Chorkapelle werden
seine Reliquien aufbewahrt, in der lin-
ken ist das Grabmal des Aretiner Paps-
tes Gregor X. (gest. 1276) zu finden. Im
linken Seitenschiff hat Piero della Fran-
cesca, nachdem er mit den Fresken
von San Francesco fertig war, eine kräf-
tige Maria Maddalena im roten Umhang
gestaltet. Ihr Haar, dem alle Künstler
immer so gern Tribut zollen, hat Piero
ganz detailverliebt einzeln über ihre
Schultern gebreitet. Das monumenta-
le Marmorgrabmal des Bischofs Guido
Tarlati daneben (gest. 1328) drückt
deutlich aus, dass er mindestens so
sehr Herrscher wie Kirchenmann war;
der omnipräsente Vasari hat die pom-
pöse Orgelempore entworfen.
Duomo San Donato
Vorbei am Prato , dem Stadtpark mit
einem gewaltigen Petrarca-Denkmal
(der Dichter blickt auf sein „Geburts-
haus“) und den Überresten der von
Sangallo konzipierten Medici-Festung
am Südende, gelangt man zum höchs-
ten Punkt der Stadt, auf dem sich der
Dom erhebt.
Die Bauarbeiten für den am Schnitt-
punkt dreier Hauptverbindungswege
errichteten Dom begannen 1277, als
Arezzo noch eine freie Stadt mit ca.
15.000 Einwohnern war. Da sich die
Geschicke bald änderten, zog sich die
Fertigstellung bis ins 16. Jh. hin, Cam-
panile und Fassade wurden gar erst im
19. bzw. 20. hinzugefügt. Anders als
die Dome der anderen großen Stadt-
republiken besitzt der Bau weder
Querschiff noch Kuppel und entstand
eher unter dem Eindruck der Ordens-
kirchen. Am rechten Seitenportal des
Doms befindet sich die Terracotten-
gruppe Muttergottes mit Stadtpatron
Donatus und Papst Gregor X. von Lam-
berti (um 1400).
Auffallend im dreischiffigen Innern
sind die farbenprächtigen Glasfenster
mit Darstellungen aus dem Neuen Tes-
tament von Guillaume de Marcillat ,
dem aus La Chartre bei Marcillat stam-
menden Dominikanermönch, der von
1518 bis zu seinem Tod 1529 in Arez-
zo wirkte. Über dem Hauptaltar, des-
sen Unterbau noch vor 1289 zu datie-
ren ist, steht ein reichverzierter spätgo-
San Domenico
Von der Via Ricasoli aus lohnt ein
Blick auf den wappenverzierten Palaz-
zo dei Priori (1333, im Lauf der Jahre
freilich vielfach restauriert). Kurz da-
rauf biegt die Via Sassoverde zur
1275 begonnenen Dominikanerkirche
am Rande eines weiten Platzes ab.
Die unvollendete Fassade mit der
hoch gezogenen Glockenwand wirkt
so schlicht wie der einschiffige Innen-
raum mit bemalter Balkendecke. Die
Wände waren einst von einheimi-
schen Künstlern, allen voran Spinello
Aretino und Sohn Parri, reich freskiert,
 
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