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Am Corso zwischen Via Garibaldi
und Via Cavour trifft man sich zur
abendlichen Passeggiata, und hier lie-
gen auch die schicken Geschäfte und
teuren Antiquitätenläden. Die Reste
der heutigen Stadtmauer stammen aus
der Zeit der Medici und markieren
halbkreisförmig die wichtigsten Umge-
hungs- und Hauptverkehrsstraßen mit
dem Bahnhof.
reicht dem ungläubigen Thomas den
Gürtel) , weitere Fragmente finden sich
in den linken Seitenkapellen. Das be-
malte Kreuz über dem Hauptaltar ist
aus dem 13. Jh. und gilt als Arbeit des
sog. Maestro di San Francesco , eine
Verkündigung an der Seitenwand der
linken Chorkapelle wird Luca Signorel-
li zugeschrieben.
Piero della Francesca (s. Sansepolcro )
erhielt den Auftrag zur Ausgestaltung
der Hauptchorkapelle 1453 nach dem
Tod Bicci di Lorenzos, den die Aretiner
Kaufmannsfamilie Bacci zunächst mit
der Arbeit beauftragt hatte. Thema
des Freskenzyklus ist die von Jacobus
de Voragine in der Legenda aurea er-
zählte Kreuzeslegende (s. Exkurs) von
ihren Anfängen in der Zeit der Gene-
sis bis zur Rückführung des geraubtes
Kruzifixes nach Jerusalem 615. Die Ab-
folge der 10 Bilder erscheint auf den
ersten Blick willkürlich, folgt aber
tatsächlich einem exakt durchkompo-
nierten Schema, dem zufolge die Er-
eignisse auf den beiden Kapellenwän-
den miteinander korrespondieren
(z. B. die Szenen 2/8, 4/6, 5/9). Die
klaren, leuchtenden Farben, der ernste
und feierliche Ton, die fast abstrakt zu
nennende Bildsprache mit ihren geo-
metrischen Grundformen, perspektivi-
schen Bildräumen und Lichtdramatur-
gien, die Ruhe und Reinheit der Ge-
stalten, die lyrische, luftige Weite der
Landschaftsdarstellungen - ganze Bi-
bliotheken widmen sich dem 300 qm
großen Freskenzyklus, der zu den
schönsten der Renaissance gehört und
Piero auf einen Schlag zum „moderns-
ten“ Maler des Quattrocento machte.
3
Sehenswertes
San Francesco
Nicht die schönste (die Pieve) und
nicht die bedeutendste Kirche der
Stadt (der Dom) zieht die Besucher
Arezzos in ihren Bann, sondern die un-
scheinbare Franziskanerkirche mit den
weltberühmten Fresken des Piero del-
la Francesca.
Das bescheidene Äußere des goti-
schen Backsteinbaus (1318-77), des-
sen einziger Schmuck ein Rundfenster
des französischen Meisters Guillaume
de Marcillat über dem Portal ist (s. a.
Dom), steht in krassem Gegensatz
zum reich freskierten Innern der ein-
schiffigen Hallenkirche.
Über der Hauptattraktion sollte man
z. B. nicht an den (soweit noch erhalte-
nen) Fresken des Spinello Aretino
und seiner Schüler vorübergehen. An
der Innenfassade hat sein Sohn Parri
das Gastmahl der Pharisäer gestaltet,
eine Verkündigung (um 1400) im rech-
ten Schiff stammt ebenso wie die Dar-
stellungen des hl. Michael in der rech-
ten Chorkapelle von Spinello selbst
(auf dem Altar ein Triptychon des Nic-
colò di Pietro Gerini, Die Jungfrau
 
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