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Osten ausgerichteten rechteckigen
Apsis steht ein einfacher steinerner Al-
tar, auf den die ersten Strahlen der
Morgensonne fallen. Unter freiem
Himmel wirkt er fast wie ein heid-
nischer, vorchristlicher Opfertisch.
Außer der spektakulären Kirchenruine
ist von dem Kloster nur noch der Ost-
flügel mit Sakristei, Kapitelsaal und ei-
nem Teil des Kreuzgangs übrig ge-
blieben. Nachdem sich in den 1960er
Jahren vereinzelte Zisterzienser und
später Olivetanerinnen um die Restau-
rierung der Gebäude und der schwer
angeschlagenen Kirche kümmerten,
leben hier heute unter der Schirmherr-
schaft eines aufgeschlossenen Fratre
ehemalige Drogensüchtige, die aufop-
ferungsvoll für die Erhaltung der Abtei
sorgen und neben Landwirtschaft ei-
nen kleinen Andenkenladen und eine
Falkenzucht betreiben.
Chiesa di Monte Siepi
Den Hügel oberhalb San Galganos
beherrscht noch heute die dekorative
Rotunde aus Ziegel- und Naturstein,
die schon kurz nach dem Ableben des
Eremiten an der Stelle errichtet wurde,
an der er der Legende nach sein
Schwert in den Felsen rammte. Beina-
he wie ein etruskisches Kuppelgrab
steht sie nun da (und eine der ganz
seltenen Rundkirchen der Toscana).
Die konzentrischen Ringe, die sich im
Innern der Kuppel fast schwindelerre-
gend fortsetzen, symbolisieren Un-
endlichkeit, darunter eingelassen ist
der Stein mit dem Schwertknauf San
Galganos (der freilich aus dem 19. Jh.
stammt).
Italiens älteste gotische Kirche: San Galgano
 
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