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Verwendung zwei- oder dreibogiger
„Sieneser“ Fenster. (Wie sehr man
noch heute Wert auf Einheitlichkeit
legt, bezeugen die uniformen Sonnen-
dächer und -schirme der umliegenden
Cafés und Trattorien, Farbtupfer sind
allenfalls bei der Bestuhlung gestattet.)
Bereits 1340 war die Fläche wie heute
vollständig mit Backsteinen im Fisch-
grätmuster belegt; neun helle, sich
strahlenförmig ausbreitende Travertin-
bänder feiern die Souveränität des
Volkes in Form des „Rats der Neun“.
Am oberen Muschelrand wurde
1342 über eine 25 km lange Rohrlei-
tung ein öffentlicher Brunnen bewäs-
sert, über den die Menschen der Stadt
sich so freuten, dass sie ihn Fonte Gaia
(Fröhliche Quelle) tauften. Er ist bis
heute der einzige Zierbrunnen im was-
serarmen Siena!
Die Reliefs (1414-1419), ein Meis-
terwerk des Jacopo della Quercia (Er-
schaffung Adams, Vertreibung aus
dem Paradies, Allegorien der Tugen-
den), sind leider nur mehr plumpe Ko-
pien des 19. Jh.s. Die Reste der Origi-
nale sind im Untergeschoss von S. M.
della Scala zu sehen.
Palazzo Pubblico
An der tiefsten Stelle der Piazza, mo-
numental, aber weder erhöht noch
isoliert oder sonstwie herausgehoben,
ragt das Rathaus empor (Siena's Decla-
ration of Independence, Henry James),
in seiner erlesenen Schlichtheit das
wohl vollkommenste Beispiel goti-
scher Architektur in Italien überhaupt.
Blick auf den Campo in Richtung Dom
 
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