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ciarelli (1545), der einen der hässlichs-
ten Jesusknaben fertig brachte, die
man sich nur vorstellen kann.
Antonio da Sangallo d. Ä. (um 1500)
und allein schon einen Besuch wert ist
die Kreuzabnahme (Deposizione) des
Rosso Fiorentino (Saal 12). Das deut-
lich an Michelangelo geschulte Meis-
terwerk des Manierismus, von Rosso
1521 für die Kirche San Francesco ge-
schaffen, mag nicht jedermanns Ge-
schmack sein, besticht aber durch sei-
ne explodierende Farbenwucht und
expressive Dramatik. Die wunderlich
verrenkten Körper und Gliedmaßen,
die fahlen und doch brennenden Rots
und Violetts und das irritierende Ras-
ter von Kreuzen und Leitern vor dem
ansonsten „luftleeren“ Raum rufen ei-
nen beinahe hypnotischen, surrealisti-
schen Effekt hervor.
Im gleichen Raum zwei Werke von
Luca Signorelli, eine Madonna mit Kind
und Heiligen mit einem beunruhigen-
den Antikenfries und eine streng mo-
numentale Annunciazione (Verkündi-
gung), entstanden 1491 und 1501 für
San Giusto bzw. den Dom.
Hervorgehoben seien noch das Trip-
tychon Maria mit Kind und Heiligen
von Taddeo di Bartolo (Saal 4, um
1410), die ungewöhnlich anrührende
Pietà des Francesco di Neri da Volterra
(Saal 5, um 1365), die polychromen
Holzstatuen der Verkündigung (um
1420) von Valdambrino (Saal 6) und
der farbenprächtige Cristo in Gloria
(1492) von Domenico Ghirlandaio
(Saal 11), durch dessen Flusslandschaft
eine Giraffe spaziert.
Turmhäuser
Die Wohntürme Volterras mögen
weniger spektakulär sein als die von
San Gimignano, sind aber trotzdem ei-
ne Augenweide. Nur einige Schritte ab-
seits der Piazza dei Priori erheben sich
die Türme der Buonparenti (um 1250)
und der Turm der Buonaguidi, welcher
durch ein später angebautes Brücken-
haus mit seinem Gegenüber verbun-
den wurde. Hübsch die bodennahen
vergitterten „Kinderfenster“ unter den
eigentlichen Fenstern (zumindest ist
dies die populäre Deutung), wie man
sie vor allem bei der Casa Ricciarelli
(Via Ricciarelli 34-38) beobachten
kann, dem Geburtshaus des Bildhau-
ers Daniele da Volterra (1509-1566).
In Verlängerung der malerischen Via
Buonparenti und Via dei Sarti stößt
man an der Piazza San Michele auf
das älteste erhaltene Turmhaus Volter-
ras, die Casa-Torre Toscano, die in ih-
rer Grundform wohl schon im 12. Jh.
entstand. Deutlich zu erkennen die
Maueröffnungen für umlaufende Bal-
kone, Baugerüste und Fallbrücken, mit
denen die Häuser miteinander ver-
bunden werden konnten. Daneben
ein etwas jüngeres Haus mit schon
ebenmäßig geglätteten Quadern und
größeren Fenstern und Portalen.
Pinacoteca
Glanzstück der Sammlung Florenti-
ner und Sieneser Meister im ockerfar-
benen Palazzo Minucci-Solaini von
Palazzo Viti
Guiseppe Viti war ein bedeutender
und weit gereister (Südamerika, Asien)
 
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