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men. Noch im gleichen Jahr begann
man mit dem Bau der gewaltigen Roc-
ca Nuova, die fortan die Macht der
Medici sicherte und Volterra ins histo-
rische Abseits stürzte.
die Konsuln, ehe man 1208 den Bau
des ersten Rathauses der Toscana, des
Palazzo dei Priori, in Angriff nahm.
Der monumentale, mit den Wappen
florentinischer Statthalter geschmück-
te Backsteinbau, Vorbild des Palazzo
Vecchio in Florenz, gleicht mit seinen
wenigen Luken einer Festung (die go-
tischen Fensterreihen im Oberge-
schoss wurden erst später hinzuge-
fügt). An der Fassade prangen schmie-
deeiserne Fackelhände und Fahnen-
halter, gut zu erkennen sind die Kon-
solen, auf denen die Holzgalerien auf-
saßen, die den Bau in Ermangelung ei-
nes Treppenhauses umgaben. Der bei-
derseits auf einer Säule postierte Löwe
(Marzocco) gemahnt an die Überwälti-
gung Volterras 1472 durch die Medici.
Die wappengeschmückte Vorhalle
führt zum freskierten Ratssaal im
Obergeschoss mit dem Büro des Bür-
germeisters, das ein Fresko des „Lei-
denden Hiob“ ziert. Der Turm erhielt
seinen „mittelalterlichen“ Zinnenkranz
erst nach dem Erdbeben von 1846
und ist seit Jahren „in restauro“, kann
also nicht bestiegen werden.
Rechts erhebt sich die marmor-
inkrustierte Rückwand des Doms (ei-
ne Pforte führt in eine der Chorkapel-
len), daneben der Bischofspalast (ur-
sprünglich eine offene Getreidehalle)
und gegenüber der Palazzo Pretorio,
eine Addition einzelner Turmhäuser
und Palazzi, die die Kommune im 12.
und 13. Jh. aufkaufte. Der Torre del Po-
destà, in Anspielung auf die Figur
rechts vom obersten Fenster seit alters
her „Ferkelturm“ genannt (Torre del
Porcellino), diente als Gefängnis.
6
Orientierung
Die SS 68 von Colle di Val d'Elsa (Flo-
renz, Siena, San Gimignano) führt un-
terhalb der Stadt vorbei und weiter zur
Küste nach Cecina.
Zentrum ist der mittelalterliche
„Plätzeverbund“ Piazza dei Priori und
Piazza San Giovanni, um den sich
fast alle Sehenswürdigkeiten scharen.
Römisches Theater, Etruskermuseum,
San Francesco und Fortezza sind von
dort im Spaziergängertempo zu be-
wältigen, etwas mehr Kondition (oder
gleich das Auto) verlangen die Balze
und die etruskischen Nekropolen vor
den Stadtmauern. Die Parkplätze
außerhalb des Centro Storico sind
nummeriert und mit zwei Ausnahmen
- dem unterirdischen Parkhaus P1 an
der Porta Etrusca und P5 an der Porta
Fiorentina - kostenlos. Der Weg Rich-
tung P2 führt an der Porta a Selci (Os-
tello) vorbei bis unterhalb des Etruski-
schen Museums bzw. geradeaus zum
Seminario Sant'Andrea. Bei Campern
beliebt ist P3 an der Porta Docciola.
3
Sehenswertes
Piazza dei Priori
Der Priorenplatz gilt als einer der
besterhaltenen mittelalterlichen Plätze
Europas. Schon im 9. Jh. als Marktplatz
dokumentiert, versammelten sich hier
 
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