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der einen Seite mit dem Menu Turis-
tico, sozusagen einem „Sonderange-
bot“ des Padrone, das er standardisiert
und damit preiswert anbieten kann,
und auf der anderen mit Pizzerien, die
sozusagen „außer Konkurrenz“ laufen,
da sie „untoscanisch“ sind. Hier darf
man „nur“ eine Pizza bestellen oder
ungestört Spaghetti Vongole vertilgen,
denn in der Pizzeria kocht nicht eine
Familie für andere, hier werden Spei-
sen für zahlende Gäste zubereitet.
Eine Alternative, zumindest für mit-
tags, sind Rosticcerie. Hier kaufen die
Mammas, die immer weniger Zeit
zum Kochen finden, Fertiggerichte
ein, die wenigstens noch halbwegs so
aussehen und schmecken, als hätten
sie sie selbst gemacht: Salate, Crostini-
Paste, eingelegte Sardinen, gefüllte
Tintenfische, geschmorte Kutteln, ge-
bratene Perlhühner oder Wachteln,
kalte Braten. Ein Plätzchen zum Pick-
nick findet sich fast überall.
de müssen jedoch auf der Karte deut-
lich sichtbar vermerkt sein.
Antipasto
„Vor dem Mahl“, d. h. kalte Vorspei-
se. Am Meer natürlich Antipasti Mare
mit Cozze (Miesmuscheln), Calamari
(Tintenfisch), Polpo (Oktopus) etc. An-
sonsten Antipasto Toscano mit Wurst,
Salami, Schinken etc.
Bruschetta (auch Fettunta , „ölige
Scheibe“) ist typisch toscanisch: gerös-
tete Weißbrotscheiben, gesalzen, ge-
pfeffert, geölt und warm mit Knob-
lauchzehe (und evtl. frisch pürierten
Tomaten) bestrichen; das Aroma des
Olivenöls kommt nirgendwo besser
zur Geltung. Belegt mit Leber-, Milz-,
Thunfischpaste oder Varianten bis zu
Steinpilzen oder Trüffelbutter heißen
sie Crostini.
Eingelegtes (sott'olio)
Pane Toscano
Dass man in die Toscana kommt,
merkt man schon am ungesalzenen
Brot. Brot ist das Wichtigste, das
Grundnahrungsmittel der Toscani. Brot
spielt bei jeder Mahlzeit eine Rolle,
Brot ist immer und überall. Es wird aus
den unterschiedlichsten Mehlsorten
gebacken (Weizen, Vollkorn, Kastanie,
Mais, Kartoffel, Buchweizen), und es
erfüllt die unterschiedlichsten Funktio-
nen (pur, in der Suppe, in der Sauce, ja
im Salat). Mit Brot tunkt man Saucen
auf, mit Brot wird gekocht, mit Brot
füllt man Tauben. Brot gibt man auf Le-
ber- und Wachtel-Spieße, Brot wird
geröstet, mit duftendem Öl beträufelt,
mit frischen Kräutern, Knoblauch, ge-
hackten Tomaten oder Leberpaste be-
legt. Und darum können die Toscani
auf das Salz im Brot verzichten.
Il Menù / Die Speisekarte
Die „gute Gewohnheit“ sprich der
Zwang zum vollen Menü ist inzwi-
schen selbst vielen Italienern zur Last
geworden. Aber so ganz „gegessen“
ist die Sache noch nicht, wie man im-
mer wieder feststellen kann. Speziell
„gutbürgerliche“ (d. h. meist mittel-
mäßige) Lokale wehren sich dagegen
mit bestimmten Methoden wie Min-
destverzehr oder Miniportionen.
Eine andere beliebte Form der ver-
kappten Preisregulierung sind Pane e
Coperto, Brot und Gedeck 1-5
,
und Servizio, Service (10-15 %). Bei-
 
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