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In dem Fresko der wundertätigen
Madonna
der 1600 eigens für sie er-
richteten Wallfahrtskirche
Santa Maria
a Pietracupa
vor den Toren der Stadt
sehen Kunsthistoriker seit neuestem
ein originäres Werk des Masaccio.
nori; eine der wenigen Ausnahmen bil-
det das kleine Gut
Poggio al Sole
.
Barberino Val d'Elsa
Ü
V/C1
Anders als die anderen Orte entlang
der Via Cassia, deren Kern ganz vom
19. Jh. geprägt ist, präsentiert sich das
von einer Festungsmauer umgebene
Barberino fast in purem Trecento. Man
betritt das Städtchen durch mittelalter-
liche Stadttore
(Porta Fiorentina
im
Norden,
Porta Romana
im Süden) und
trifft sich auf dem Marktplatz
Piazza
Barberini
mit dem wappengeschmück-
ten
Palazzo Pretorio
und der romani-
schen Pieve
San Bartolomeo
(mit Frag-
menten eines
Verkündigungsfreskos
aus der Schule Giottos). Das kleine
Museo Civico
ist in einem alten Pil-
gerhospiz von 1365 untergebracht.
Weiter südlich, nahe der Via Cassia,
steht die romanische
Pieve Sant'Appi-
ano,
eine der ältesten und schönsten
Pfarrkirchen der Region. Die halbrun-
de Apsis und das linke Seitenschiff mit
quadratischen Pfeilern sind noch Teile
des vorromanischen Baus aus dem
10. Jh., Fassade und rechtes Seiten-
schiff (runde Säulen mit Blätterkapitel-
len) wurden nach dem Einsturz des
Campanile 1171 gestaltet. Im Inneren
ein wunderbares Relief des Erzengel
Michael mit dem Drachen (12. Jh.),
das ursprünglich den Portikus der Fas-
sade zierte. Sant'Appianos einstige Be-
deutung zeigt sich auch in dem sepa-
raten
Baptisterium,
von dem noch vier
Säulen erhalten sind.
Praktische Informationen
i
●
Badia a Passignano
Ü
V/C1
In einer der einsamsten und stillsten
Landstriche des Chianti genau an der
Grenze der Gemeinden Tavarnelle und
Greve (14 km) erhebt sich die weithin
sichtbare, von einem Ring jahrhunder-
tealter Zypressen umstandene
Abtei,
die im Mittelalter als eines der reichs-
ten und mächtigsten Klöster Italiens
galt. 1049 von Benediktinermönchen
gegründet, war noch
Lorenzo de'Medi-
ci
die geistige und politische Macht
der Badia so sehr ein Dorn im Auge,
dass er den Papst dazu brachte, sie
Kardinal
Giovanni,
seinem Sohn, zu
überschreiben, woraufhin „Il Magnifi-
co“ sofort eine Garnison gegen das
Kloster aufmarschieren und die Mön-
che vertreiben ließ. (Als Giovanni zum
Papst gekrönt wurde, gab er den Vall-
ombrosanern die Abtei zurück, jedoch
nur um den Preis einer „anständigen“
Pacht von 200 Scudi im Jahr.)
Die ältesten Teile der Badia stam-
men aus dem frühen 13. Jh., ihre Kir-
che ist reines Barock. Domenico Ghir-
landaios
Letztes Abendmahl
(die ers-
te bekannte Version eines
Cenacolo
aus seiner Hand, 1476), befindet sich
im Refektorium, wo man es sonntags
besichtigen kann, momentan jedoch
wegen Umbauarbeiten (bis 2010) nicht.
Die
Weingüter
des Klosters sind
heute größtenteils im Besitz der Anti-
Provinz:
FI,
Einwohner:
7000