Travel Reference
In-Depth Information
Übergabe des Gürtels, wurde bei ei-
nem späteren Fensterdurchbruch zer-
stört. Auf dem Altar eine Madonna mit
Kind (1317) von Giovanni Pisano.
Bauelementen zusammengesetzte Pa-
lazzo Pretorio gegenüber. Gegen
1250 als Geschlechterturm einer guel-
fischen Sippe errichtet, wurde er 1284
zum Amtssitz des Capitano del Popolo
bestimmt und im 14. Jh. in gotischen
Formen ausgebaut.
Charakteristisch ist die zum erhöh-
ten Eingang führende Freitreppe. Im
Inneren des Palastes, der seit 1912 das
Stadtmuseum (s. u.) beherbergt, sind
vor allem die schönen Balkendecken
der oberen Räume sehenswert.
Das Denkmal auf dem Platz zeigt
den berühmten Prateser Francesco di
Marco Datini (1335-1410), der einer
der reichsten Männer seiner Zeit war.
Der „betuchte“ Kaufmann und Stoff-
fabrikant, der mit über 200 Städten
zwischen Stockholm und Beirut Han-
del trieb und zudem Herr einer eige-
nen Bank war, gilt als der Erfinder des
Wechsels und der doppelten Buch-
führung, seine umfangreiche Korre-
spondenz (über 100.000 Briefe) als
die reichste Fundgrube für Quellen-
material zur Wirtschaftsgeschichte des
Mittelalters überhaupt (s. Palazzo Da-
tini, S. 221).
Museo dell'Opera del Duomo
Im Bischofspalast aus dem 15. Jh. mit
einem herrlichen Kreuzgang neben
dem Dom ist das Dommuseum unter-
gebracht. Im Mittelpunkt der Samm-
lung stehen die sieben Originalreliefs
der Donatello-Kanzel, deren Restau-
rierung mittlerweile abgeschlossen ist.
Großartig ist das Altarbild der Be-
weinung des hl. Hieronymus von Filippo
Lippi. Ganz rechts kniet der Prälat Ge-
mignano Inghirami, der die Tafel um
1460 in Auftrag gegeben hatte (sein
Familienwappen befindet sich am un-
teren Bildrand); sehr schön kontrastiert
Lippi die schmerzreichen Gesichter
der Trauernden mit den ruhigen, fried-
vollen Zügen des Verstorbenen.
Auch sein Sohn Filippino Lippi und
Paolo Uccello sind mit Werken ver-
treten, weiterhin werden Miniaturen,
Chorbücher, sakrale Gegenstände und
Goldschmiedearbeiten ausgestellt.
Nicht versäumen sollte man, einen
Blick in die weitläufige, teils freskierte,
teils mit Wappen ausgeschmückte
Krypta zu werfen.
Museo Civico
Dem Museum ist ein besonderes
Lob für Besucherfreundlichkeit auszu-
sprechen: optimale Beleuchtung und
Beschriftung sowie ausreichende Sitz-
gelegenheiten machen den Besuch zu
einem wahren Vergnügen.
Zu den besonderen Exponaten der
Sammlung zählt die farbenprächtige
Predella Bernardo Daddis mit dem
spezifisch Prateser Thema der Ge-
Piazza del Comune
Nur wenige Meter vom Domplatz
entfernt bildet der Rathausplatz das
profane (und geografische) Zentrum
des Stadtkerns. Hier liegen sich der
mit einem Bogengang versehene
Palazzo Comunale (14.-16. Jh.) und
der imposante, aus verschiedenen
 
Search WWH ::




Custom Search