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Seggiola (1513), eine weltliche Maria mit
buntem Tuch, die innig ihr Kind hält,
und das Bildnis einer Dame mit Schleier
(Donna Velata , 1514), bei der es sich
um Raffaels Geliebte, eine Bäckers-
tochter, handeln soll. Die meisten sei-
ner Werke findet man im Saal des Sa-
turn. Von Tizian sind insbesondere das
Frühwerk Konzert (1512), das berühmte
Bildnis eines Edelmanns (um 1545) und
das Porträt seines Freundes, des Satiri-
kers Pietro Aretino (1545), sehenswert.
Die Frührenaissance bis zum aus-
klingenden Quattrocento wird quer
durch die Säle u. a. von Filippo Lippi
( Geburt Jesu, Tod der Lukrezia ), Luca
Signorelli ( Heilige Familie ), Botticelli
(Porträt der Bella Simonetta Vespucci),
Perugino ( Maria Maddalena ), Fra Bar-
tolomeo ( Beweinung Christi ), Andrea
del Sarto ( Johannes der Täufer und
zahlreiche Darstellungen der Himmel-
fahrt ) repräsentiert.
Zu den am meisten bewunderten
Bildern des florentiner Seicento zählt
Christofero Alloris Judith . Bei Caravag-
gio, dessen rüder Naturalismus keiner-
lei Rücksicht auf empfindsame Be-
trachter nimmt, verwundert es kaum,
dass sein hingebungsvoll Schlafender
Amor beim Publikum erheblich besser
ankommt als der Zahnzieher . Der all-
gegenwärtige Justus Sustermans aus
Antwerpen war von 1619 bis zu sei-
nem Tod 1690 Hofmaler der Medici.
Wichtigste Vertreter der nicht-italieni-
schen Malerei sind außer Rubens
(6 Werke) Murillo und Velásquez.
Mit dem Ticket für die Galerie kann
man auch die ehemaligen Privat-
gemächer der Großherzöge (Apparta-
menti Monumentali) mit dem ein-
drucksvollen, ganz in Weiß gehaltenen
Ballsaal besichtigen, in denen in den
Jahren 1865-71 auch der italieni-
sche König Vittorio Emanuele II. resi-
dierte.
Galleria dell'Accademia
In Ergänzung zu Uffizien und Galle-
ria Palatina beherbergt die der Öffent-
lichkeit seit 1784 zugängliche Galerie
eine beachtenswerte Sammlung flo-
rentiner Maler des 13.-16. Jahrhun-
derts. Zwei kleine Meisterwerke sind
gleich in dem heillos überfüllten Saal 1
zu bewundern.
Seitdem das Original des David,
dessen Kopie vor dem Palazzo Vec-
chio die Neugier geweckt hat, in der
Galerie der 1562 durch Cosimo I. ge-
gründeten florentiner Kunstakademie
steht, kann es sich vor Besuchermas-
sen kaum noch retten.
Die vier unvollendeten Gefangenen
Michelangelos waren für das Grabmal
von Papst Julius II. in Rom vorgesehen;
ästhetisch beeindruckender als der
glatte, „perfekte“ David, winden sich
ihre Körper regelrecht in dem Stein,
aus dem sie sich so verzweifelt wie
vergeblich zu befreien versuchen.
Auch der nur fragmentarisch aus
dem Marmor gehauene Matthäus
zeugt in seinem Wechselspiel von fer-
tigen, bereits polierten und völlig un-
bearbeiteten Partien von seinem au-
ßergewöhnlichem Schaffensprozess.
Die hübsche Truhe ( Cassone ) der
Familie Adimari wird Lo Scheggia, dem
Bruder Masaccios, zugeschrieben. Sie
zeigt einen prunkvollen florentiner
 
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