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tenkapelle und Neuer Sakristei (Ein-
tritt). Insbesondere die Namen Brunel-
leschi, Michelangelo und Donatello
sind engstens mit San Lorenzo ver-
bunden.
len Widrigkeiten gegenüber (u. a. ging
den meisten Kapellenstiftern das Geld
aus), dass er seine Vorstellungen nur
bedingt umsetzen konnte. San Loren-
zo kann dennoch als die erste reine
Renaissance-Kirche angesehen wer-
den. Beeindruckend das harmonische
Wechselspiel von blaugrauem Sand-
stein (pietra serena) und weißem Putz,
zum ersten Mal treten statt Pfeiler Säu-
len in antiken Proportionen als Stütz-
glieder im Langhaus auf.
Die Bronzekanzeln am Ende des
Hauptschiffs sind Spätwerke Donatel-
los, die nach seinem Tod von seinen
Schülern zu Ende geführt wurden; die
Reliefs zeigen Szenen aus der Passion
Christi. Rechts vom Hauptchor findet
man in der Cappella Martelli eine iko-
nografisch sehr ausdrucksvolle Verkün-
digung (1440) von Filippo Lippi mit
dem hübschen Detail einer durchsich-
tigen Glaskaraffe, Symbol für Mariens
Jungfräulichkeit, in der Aussparung
des Fußbodens am vorderen Bildrand.
Im linken Seitenschiff hinter der Kan-
zel schuf Agnolo Bronzino mit dem
Fresko der Marter des hl. Laurentius
(1569) eines seiner typisch manieristi-
schen Meisterwerke. Mit verdrehten
Gliedern erleidet der Heilige auf dem
Rost den Märtyrertod, während die
über ihm schwebenden Putten mit
Kelch und Palmenzweig bereits die
Überwindung seiner Leiden andeuten.
Vom linken Querschiff gelangt man
zur Familienkapelle der Medici, der
Sagrestia Vecchia, mit der Brunelles-
chi 1419-29 das Debüt seiner neuen
Raumarchitektur feierte. Ein Meister-
werk von klaren Proportionen und
San Lorenzo
Die nach dem Märtyrer Laurentius
benannte Kirche wurde bereits 393
außerhalb des damaligen Mauerrings
gegründet. In ihrer heutigen Gestalt
geht sie auf den Renaissance-Baumeis-
ter Filippo Brunelleschi zurück, der
sie ab 1421 im Auftrag der Medici
zunächst um- und dann völlig neu
baute. Obwohl ein Entwurf Michelan-
gelos für die Verkleidung der Fassade
vorlag (das Holzmodell ist in der Casa
Buonarroti zu sehen), ist sie noch heu-
te - schmucklos und im Rohzustand;
ein apartes Gegenstück zum Dom.
Brunelleschi versuchte hier erstmals
seine Vorstellungen von einem völlig
neuen Kirchentypus zu verwirklichen
- eine Synthese aus frühchristlicher
Basilika und antiker Formensprache,
hell, lichtdurchdrungen, klar und ratio-
nal gegliedert -, sah sich aber so vie-
Auf dem Markt von San Lorenzo
 
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