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re Beachtung verdient auch Donatel-
los körperlicher
Evangelist Johannes
(1415).
Im Gedenkraum für Brunelleschi
sind seine Totenmaske, das originale
Holzmodell der Domlaterne und di-
verse Gerätschaften für den Dombau
wie Winden, Seile und Flaschenzüge
ausgestellt. Im Kleinen Saal findet man
kostbare Reliquien aus dem Dom-
schatz wie einen angeblichen Finger
Johannes des Täufers.
Im
Zwischengeschoss
steht
Michel-
angelos Pietà,
eines der bedeutends-
ten Werke des Künstlers (1548-55)
und der abendländischen Skulptur
überhaupt. Die unvollendete Marmor-
gruppe, die der 80-jährige aus Wut zer-
schlug, da das Material zu brüchig und
kaum zu bearbeiten war, wurde von
seinem Schüler Tiberio Calcagni res-
tauriert und ergänzt (doch dem Chris-
tus fehlt nach wie vor das linke Bein).
Das Standbild, dessen Nikodemus laut
Vasari die Züge Michelangelos tragen
soll, befand sich bis 1981 im Dom, war
aber ursprünglich für sein eigenes
Grabmal in Rom bestimmt gewesen.
Im
ersten Stock
nehmen die
Werke
Donatellos
einen großen Platz ein.
Unübertroffen die Skulpturen der Pro-
pheten
Jeremias und Habakuk
(um
1420). Raumbeherrschend sind die
beiden
marmornen Cantorie
(Sän-
gerkanzeln) von
Donatello
und
Luca
della Robbia
, die sich bis 1688 über
den Sakristeitüren des Doms befan-
den. Insbesondere das Frühwerk della
Robbias (1432-38) setzt meisterhaft
das Thema des eingravierten David-
psalms „Lobet den Herrn“ in lebendi-
ge und geradezu ansteckende Heiter-
keit tanzender, singender und musizie-
render Kinder um. Donatellos schauri-
ge, erschütternd realistische Holzfigur
der
Maria Magdalena
(um 1455) ist zu-
sammen mit dem berühmten
Silberal-
tar
aus dem Baptisterium, an dem
1366-1480 nahezu alle namhaften
Künstler von Florenz arbeiteten (u. a.
Michelozzo, Verrocchio, Antonio del
Pallaiuolo), in einem Nebenraum zu
sehen.
Den großartigen
Kassettenfeldern
des Campanile ist ein weiterer Raum
gewidmet, in dem die Reliefs entspre-
chend den vier Turmseiten angeord-
net sind (Luca della Robbia sowie
Andrea Pisano und Werkstatt).
Lorenzo Ghibertis Tafeln der
Para-
diespforte
sind die Attraktion im Erd-
geschoss beim Ausgang.
Piazza San Lorenzo
Der
Borgo San Lorenzo
verbindet
den Domplatz mit San Lorenzo, der
Kirche der Medici. Um Bandinellis
Standbild für
Giovanni delle Bande Ne-
re
, den Vater Cosimos I. und Stamm-
vater der Herzog-Dynastie, sowie in
den angrenzenden Straßen bis hin zur
Markthalle breitet sich täglich ein bun-
ter
Trödelmarkt
voller Lederwaren,
Souvenirs und Schnickschnack aller
Art aus, der ebenso ein Touristenmag-
net ist wie die immensen Kunstschätze
hinter den Backsteinmauern der Medi-
ci-Kirche. Der Komplex San Lorenzo
gliedert sich in Kirche, Alte Sakristei
und Laurenzianische Bibliothek sowie
die Medicikapellen mit Krypta, Fürs-