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Sehenswertes
Doms gleich Jahrhunderte und führt
über Romanik, Gotik und Renaissance
bis in die Neuzeit hinein. Der gesamte
Komplex, so wie er heute zu besichti-
gen ist, mitsamt neugotischer Fassade
und Marmorverkleidung, wurde erst
im späten 19. Jh., also beinahe ein
ganzes Jahrtausend später als das Bap-
tisterium, endgültig fertig gestellt.
Zur ersten Orientierung, und um
einmal die ganze Dimension des
Doms auf sich wirken zu lassen, emp-
fiehlt sich eine Umrundung der Piazza.
Geht man rechts herum, erblickt man
die spätgotische Loggia del Bigallo
und den Campanile sowie gegenüber
den Palazzo dei Canonici mit den
Statuen der Baumeister Arnolfo di
Cambio und Brunelleschi, der einen
deutlichen Blick auf „seine“ Kuppel
wirft. An der Rückfront befindet sich
die Dombauhütte, in der Michelange-
lo an seinem David arbeitete (heute
das Dommuseum), und daneben ein
Gebäude, in dem Donatello gelebt ha-
ben soll. An der Nordseite ist das
schönste Außenportal des Doms, die
Porta della Mandorla mit der zum
Himmel auffahrenden Madonna in der
Mandel.
Piazza Duomo
Wo sich heute auf engstem Raum
Dom, Baptisterium und Campanile
drängen, lag schon in den Anfängen
der Stadtgeschichte das religiöse Zen-
trum von Florenz. Dem Dombau muss-
te die Vorgängerkirche Santa Reparata
aus dem 7. Jh. weichen (die Überreste
wurden 1965 ausgegraben und kön-
nen heute in der Krypta des Doms be-
sichtigt werden), das Baptisterium er-
richtete man über den Ruinen einer rö-
mischen Kultstätte.
Mit einem „überlaufenen Busbahn-
hof“ verglich John Ruskin den Dom-
platz schon vor 100 Jahren. Dabei hät-
te er sich den Rummel von heute nicht
einmal in den kühnsten Träumen vor-
zustellen gewagt. Keine unbesetzte
Stufe im weiten Rund. Schulgören,
Touristenhorden, Eisesser, Schnell-
zeichner, Pferdedroschken, peruani-
sche Musikanten und russische Souve-
nirverkäufer bilden ein unaufhörliches
Gewoge und Geschiebe, das besten-
falls an ein rauschendes Volksfest statt
an einen Kirchplatz erinnert. Die Bau-
ten, die die Piazza säumen, stammen
aus den unterschiedlichsten Zeiten
(was aber im Übrigen bei allen Plätzen
von Florenz gang und gäbe ist). Wäh-
rend der älteste Bau, die achteckige
Taufkirche San Giovanni, noch auf
das mittelalterliche 11. Jh. zurückgeht
- Baubeginn war 1059, doch schon
wenige Generationen später hielt man
sie für einen Schatz aus der Antike -,
überbrückt die Entstehungszeit des
Duomo Santa Maria del Fiore
Neben dem 1150 fertig gestellten
Baptisterium sah Santa Reparata , die
Vorgängerkirche des Domes, klein
und schäbig aus. Das Repräsentations-
bedürfnis der aufstrebenden Kommu-
ne sowie der Konkurrenzkampf mit
Pisa, Lucca und Siena und die stetig
wachsende Bevölkerungszahl verlang-
ten nach Größerem.
 
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