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der Stadt zu vertreiben, doch nach
elfmonatiger Belagerung durch die
Truppen des Papstes und Kaiser
Karls V. (Michelangelo baute den Mau-
erring aus, ehe er floh) musste die
Stadt sich geschlagen geben. 1532
wurde die Signoria abgeschafft und
der Tyrann Alessandro de'Medici in
den Rang eines erblichen Herzogs von
Florenz erhoben. Alessandro wurde
von seinem Vetter Lorenzino ermor-
det, und der erst 18-jährige Cosimo
riss die Herrschaft an sich.
Das Großherzogtum
Als Cosimo I. 1537 an die Macht kam,
wurde der größte Teil Italiens längst
von ausländischen Mächten be-
herrscht. Cosimos mit Hilfe kaiserli-
cher Truppen errungener Sieg über Si-
ena (1555) bildete die Grundlage ei-
nes absolutistischen Regionalstaats
von annähernd den Ausmaßen der
heutigen Toscana; lediglich Lucca ge-
lang es als einziger Stadt der Region,
ihre Unabhängigkeit (bis 1799) zu
wahren. Als Cosimo I. sich 1569 von
seinen Protegés in Rom und Neapel
zum Großherzog der Toscana ernen-
nen ließ, ging eine Ära zu Ende. Das
wirtschaftliche und kulturelle Leben
erlahmte, und schon unter Cosimos
Nachfolgern wandelte Florenz sich
vom blühenden Stadtstaat zum Ver-
waltungszentrum einer bedeutungs-
losen Agrarregion. Zu dieser Zeit ent-
stand das „typisch toscanische“ Land-
schaftsbild mit seinen Villen und Gär-
ten, da die gewinnbringende Investiti-
on in Produktion und Handel sich
nicht mehr lohnte und die Reichen
und Mächtigen das geruhsame Land-
leben vorzogen.
Als mit Gian Gastone 17 37 der letzte
männliche Nachkomme der Medici
starb, trat das österreichische Haus
Habsburg-Lothringen die Erbfolge an
und regierte Florenz, mit Ausnahme
eines kurzen napoleonischen Zwi-
schenspiels (1801-1814), bis zur Ver-
einigung Italiens. Unter den Habsbur-
gern erholte sich die Stadt und ihr Um-
land allmählich wieder; es erfolgte
z. B. der Ausbau der Verkehrswege
und des Hafens von Livorno sowie die
Trockenlegung der Sumpfgebiete im
Chiana-Tal und in der Maremma.
Wappen der Medici
 
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