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Ghibellinen anheimfiel, bewahrte Karl
von Anjous Sieg über die deutschen
Staufer (1266) Florenz vor der drohen-
den Übernahme durch Siena. Nach
der Vertreibung der Ghibellinen spal-
teten sich die florentiner Guelfen in ei-
ne schwarze, päpstliche, und eine
weiße, kaiserliche Partei; 1302 wurden
die Weißen, unter ihnen Dante, aus
der Stadt verjagt und ihre Häuser nie-
dergerissen.
Innenpolitisch herrschte jetzt unein-
geschränkt der Geldadel; man sprach
bald unverblümt vom popolo grasso ,
dem „fetten Volk“. Unter der Knute
des Kaufmannskapitals und besonders
der allmächtigen Arte della Lana , der
Zunft der Wollhändler, verwandelten
sich die Handwerker in bloße Lohn-
arbeiter und Proletarier. Das mittellose
popolo minuto , das „kleine Volk“, des-
sen Arbeit die Basis für die Prosperität
der Stadt bildete, blieb, da ihm die Zu-
gehörigkeit zu einer Zunft verwehrt
war, politisch rechtlos und völlig dem
jeweiligen Dienstherren untertan.
Die Blüte
Um 1300 war Florenz das bedeutends-
te Wirtschaftszentrum Europas und
mit rund 100.000 Einwohnern eine sei-
ner größten Städte (übertroffen nur
von Paris, Venedig, Mailand und Nea-
pel). Der sechste und letzte Mauer-
ring (1283-1302) umschloss bereits
das gesamte heutige Zentrum und be-
wachte die Bewohner mit 73 Türmen
und 15 befestigten Toren.
Adimari-Truhe mit Hochzeitszug (um 1450)
 
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