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Klassizismus gesäumten Scheuerstraße zur
Gru-
be.
Der romantische Stadtbach ist einer der ältes-
ten künstlichen Wasserläufe Deutschlands, die
durch eine Stadt führen. Er wurde bereits Mitte
des 13. Jh. angelegt und verbindet über den
Mühlenteich, den Wallensteingraben und den
Lostener See den Schweriner See mit der Ostsee.
Einst als Trink- und Brauchwasserversorgung ge-
nutzt, ist die Grube heute ein einladend stiller
Fleck inmitten der Stadt, an dem entlang der Weg
zur mächtigsten Stadtkirche Wismars führt.
Die eindrucksvolle
Nikolaikirche
(1370-1508)
erhebt sich imposant über dem schmalen Wasser-
lauf. Die spätgotische Basilika besitzt mit ihrem
37 m hohen Mittelschiffgewölbe den nach Ulmer
Münster und Kölner Dom dritthöchsten Kirchen-
raum Deutschlands. Seine mittelalterliche Ausstat-
tung wurde 1703 zerstört, als bei einem Sturm der
Helm des gedrungenen Turms herabstürzte und
das Mittelschiff durchschlug. Das Unglück über-
standen hat aber der
Schifferaltar
(16. Jh.), der
zeigt, dass die Kirche einst das Gotteshaus der See-
fahrer und Fischer war. Viele der heutigen Ausstat-
tungsstücke stammen aus den zerstörten Kirchen
Wismars. Der
Krämeraltar
(1430) stand einst in der
Marienkirche, der
vierflüglige Schnitzaltar
(1430),
einer der größten spätgotischen Schnitzaltäre an
der Ostseeküste, war einst der Hochaltar der Geor-
genkirche. Der so genannte
Thomasaltar
(15. Jh.)
stammt wiederum aus der Dominikanerkirche. Ne-
ben Grabplatten und Epitaphen wie dem der Her-
zogin
Sophie von Mecklenburg
(1504) ist besonders
der mittelalterliche Freskenzyklus (1450) in den
Turmhallen beachtenswert.
Jenseits der Grube steht der Kirche gegenüber
das
Schabbellhaus
(1569-71). Bauherr des von ei-
nem prachtvollen Volutengiebel geschmückten
Renaissancehauses war der Bürgermeister und
Bierbrauer
Hinrich Schabbell.
Heute ist in dem Ge-
bäude das
Stadtgeschichtliche Museum
unter-
gebracht, das mit Exponaten wie zwei abgehack-