Travel Reference
In-Depth Information
Eiszeit und eiszeitliche Land-
schaftsformen im Ostseeraum
Eiszeiten mit weiträumigen Vergletscherungen hat es be-
reits in früheren erdgeschichtlichen Epochen gegeben. Als
„die“ Eiszeit im engeren Sinne bezeichnet man jedoch nur
das jüngste Eiszeitalter etwa von 800.000 bis 20.000 v.Chr.
mit vier Kaltzeiten (Temperatur um 8-12 °C niedriger als
heute) und drei zwischenliegenden Warmzeiten (Tempera-
tur wie heute oder höher). Wodurch es zu den Schwan-
kungen kam, die den Wechsel von Kalt- und Warmzeiten
beding(t)en, darüber spekulieren rund 50 verschiedene
Eiszeit-Theorien.
Gletscher
Während der letzten Kaltzeit, hier Weichsel-Eiszeit ge-
nannt, rückten die Gletscher von Skandinavien über die
Ostsee vor und bedeckten mit einer bis zu 1 km starken
Eisschicht das heutige Mecklenburg und den nördlichen
Teil Brandenburgs bis zur Linie Schwerin - Bad Freienwal-
de. Die nordöstlich von Rügen liegende Granitinsel Born-
holm teilte die Gletschermasse in zwei Hauptströme: den
Beltsee- und den Oder-Strom.
Moränen
Durch die Bewegung und durch ihre Ablagerungen präg-
ten die Gletscher die Landschaft dieser Region. Sie trans-
portierten gewaltige, vom Eis abgeschliffene Felsblöcke mit
einem Gewicht von bis zu 1600 Tonnen, die nach dem
Schmelzen als Findlinge liegenblieben.
Die riesigen mitgeführten Geröllmassen wurden als
Moränen verschiedener Form abgelagert. Am Rande der
Eisflächen bildeten sich die Endmoränen durch Material,
das der Gletscher vor sich herschob. Da der Eisrand nicht
stillstand, sondern sich wechselweise vorschob und zu-
rückzog, liegen die Endmoränen als girlandenförmige Staf-
feln hintereinander. Nach dem Schmelzen des Eises behin-
derten sie den Ablauf des Wassers, und es entstanden End-
moränen-Stauseen, wie beispielsweise die Müritz.
Die häufig zu beobachtenden Endmoränenbögen ka-
men dadurch zustande, dass das Eis meist nicht in breiter
Front, sondern mit einzelnen Zungen vorrückte. Innerhalb
jedes Endmoränenbogens liegt das ehemalige Gletscher-
zungen-Becken.
Moränen-
land-
schaften
Der Bereich der Endmoränen-Landschaften gliedert sich in
zwei Zonen: eine innere mit den regellos kuppigen Jung-
moränen der letzten Eiszeit, zwischen denen oft zahlreiche
Seen liegen, und eine äußere mit teilweise wieder abgetra-
genen und eingeebneten Altmoränen, in denen man kei-
ne Seen findet.
 
Search WWH ::




Custom Search