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Hiddensee
Überblick
„Ein Schiff aus der Urzeit. Vom Sturm der Jahrtau-
sende übersehen, fährt es gen Norden. Vorn felsig
gegen Wasser und Himmel aufgestellt, hinten flach
und gelb hängend wie ein zerfetztes und verlorenes
Segel. Das ist meine Insel Hiddensee.“
Alle, die es
einmal gesehen haben, das
„Söte Länneken“
Hid-
densee, geraten in ähnliche Verzückung wie
Wil-
helm Schmidtbaum,
von dem diese Zeilen stam-
men. Gleich welches Büchlein über Hiddensee
man aufschlägt, sie alle enthalten schwärmerische
Hymnen auf das kleine Eiland vor Rügens West-
küste.
„Diese Klarheit! Dieses stumme und mächtige
Strömen des Lichts!“,
schreibt begeistert der Wahl-
hiddenseer
Gerhart Hauptmann.
Und der Pfarrer
Arnold Gustavs
beginnt seine
Aufzeichnungen eines
Inselpfarrers
mit den Worten:
„Dieses Buch ist ein
Hohelied der Liebe, der Liebe zu einem unsagbar
schönen Fleckchen Erde - zu der Insel Hiddensee.“
So vielfältig und überschwenglich die Hohen
Lieder auf Hiddensee auch sind, sie greifen alle zu
kurz. Zu einmalig ist es, um seine Aura mit Ver-
gleichen einzufangen, zu einzigartig seine herbe
nordische Natur, um sie in Worten zu beschrei-
ben, zu unbeschreiblich seine Wirkung auf Sinne
und Seele, um sie in Sätze zu pressen.
Am 29. Juli 1885 betritt
Gerhart Hauptmann
zum ersten Mal Hiddenseer Boden. Sofort in Bann
geschlagen, kehrt er immer wieder zurück und läs-
st sich schließlich 1921 endgültig nieder. Ihm fol-
gen so ziemlich alle großen Namen, die die deut-
sche Geisteswelt aufzubieten hatte. Alle waren sie
da, von
Einstein
bis
Freud,
von
Brecht
bis
Kafka,
von
Kandinsky
bis
Macke,
von
Morgenstern
bis
Rin-
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in Ralswiek sind ein einmaliges Spektakel