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Waase/Ummanz
Alte Reisebeschreibungen schildern die 19 km²
große Insel Ummanz als „das Ende der Welt“, de-
ren Bewohner vier Feinde hätten: den Regen, das
Hochwasser, die Wildschweine und die wilden
Vögel.
Das Hochwasser ist für die Insel auch heute
noch ein Feind. Die wilden Vögel aber sind zu der
großen Attraktion von Ummanz geworden. In riesi-
gen Schwärmen fallen sie beim großen Vogeltreck
von und nach Süden auf der Insel und in den um-
liegenden, seichten Boddengewässern ein. Beson-
ders die majestätischen Kraniche bieten bei ihrem
Aufenthalt ein unvergessliches Schauspiel (siehe
Exkurs „Der Zug der Kraniche“). Die gesamte Insel
gehört als besonders wichtiges Brut- und Rastge-
biet für zahlreiche Wasser- und Watvogelarten
zum Nationalpark Vorpommersche Boddenland-
schaft. Es ist ein faszinierendes Naturerlebnis, bei
Suhrendorf auf den Dünen zu sitzen und die Däm-
merung über sich hereinbrechen zu lassen. Über
dem Udarser Wiek erhebt sich dann ein vielstim-
miges Schnattern, Tucken, Trompeten, Kreischen
und Gurren.
Zur Vogelinsel führt eine 250 m lange Brücke.
Jenseits der Landverbindung liegt das Fischer- und
Bauerndorf Waase. Die kleine Dorfkirche birgt als
besonderen Schatz den berühmten Waaser
Schnitzaltar (tägl. 10-18 Uhr). Der prunkvolle,
kunsthistorisch bedeutende Flügelaltar wurde
1520 in den Antwerpener Schnitzwerkstätten ge-
fertigt. Bis 1707 stand er im Stralsunder Heilgeist-
kloster, dem die Insel Ummanz von 1341 bis zur
Bodenreform von 1945 gehörte. Mit der Geschich-
te von Waase und Ummanz kann man sich im Mu-
seum in der Alten Küsterei vertraut machen, in
der es auch eine NLP-Ausstellung zum Thema
„Westrügen“ gibt.
Im kleinen Weiler Lieschow wartet in einem
denkmalgeschützten Hof die 1. Rügener Edeldes-
 
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