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Kreide
Das Wort „Kreide“ kommt aus dem Lateinischen und leitet
sich von terra creta ab, was soviel wie „gesiebte Erde“ be-
deutet. Kreide ist ein weißer, zerreibbarer und abfärbender
Kalkstein aus kohlesaurem Kalk, der vorwiegend aus Mi-
krofossilien besteht. Hauptmineral der Kreide ist Kalkspat,
dem unter anderem Ton (Kreidemergel), Glaukonit und
Brauneisen beigemengt sind.
Entstanden sind die Kreideschichten vor 50-100 Millio-
nen Jahren im Mesozoikum, als durch Erwärmung Glet-
scher abschmolzen und den Meeresspiegel ansteigen
ließen. Das so entstandene Kreidemeer überschwemmte
ganz Nordeuropa bis zu den Alpen. Die Wasserläufe, die
in das Meer mündeten, trugen eine feine Kalklösung ein,
die allmählich das Wasser bis zum Sättigungsgrad anrei-
cherte. Der ausgefällte Kalk sank zum Grund und lagerte
sich in dicken Schlammschichten ab. Mit dem Kalk bauten
Myriarden von Kleinstlebewesen, Krebse, Schnecken, Mu-
scheln u. a. ihre Skelette, Schalen und Panzer. Nach ihrem
Absterben sanken sie ebenfalls auf den Meeresgrund und
versanken in der Schlammschicht. Im Laufe der Jahrtausen-
de wurde diese Kalkschlammschicht 200 bis 400 m mäch-
tig. Faltungen und Verschiebungen brachten an manchen
Stellen, wie z. B. auf Rügen, die Kreideschicht an die Erd-
oberfläche.
Die Rügener Kreide ist besonders weiß und rein. In dem
Ort Klementelvitz bei Sassnitz wird die Kreide, auch das
„Weiße Gold Jasmunds“ genannt, industriell abgebaut.
Verwendung findet sie bei der Herstellung von Farbe, Kitt,
Medikamenten, Zahnpasta oder in der Porzellan- und
Glasherstellung. Nahe Gummanz bei Neddesitz ist ein al-
ter Kreidebruch zum Kreidemuseum Gummanz umgestal-
tet worden. Das Freilichtmuseum besitzt neben hist. Ori-
ginalgeräten des Kreideabbaus und deren Verarbeitung
u. a. einen schönen Lehrpfad, der vom Bruch etwa 1,5 km
bis zum „Kleinen Königsstuhl“ an der Steilküste führt.
Kreidemuseum Gummanz, Tel. (038302) 56229
(Ostern-Okt. Di-So 10-17 Uhr, Führung nach Verein-
barung, www.kreidemuseum.de).
ganz Rügen, ist das 1727 erbaute Pfarrwitwen-
haus mit seinem Zuckerhutrohrdach ein Fest für
Auge und Kamera. Die bereits 1360 von den
Eldenaer Mönchen errichtete Dorfkirche ist das
älteste Gebäude des Mönchguts.
 
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