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oben auf dem Berg Rugard stand und von der aus,
abwechselnd mit der Charenzaburg, das rügische
Ranenreich regiert wurde. Größtes Problem der
Stadt auf dem Berge war der Wassermangel. Des-
halb wurde sie immer wieder von vernichtenden
Stadtbränden eingeäschert.
Das bedeutendste der wenigen Bauwerke, die
die Feuersbrünste überstanden, ist die Marien-
kirche (1. Apr.-31. Okt. Mo-Sa 10-16 Uhr, sonst
Schlüssel im Kirchenverwaltungsamt gegenüber,
Führungen n. Vereinb. Tel. 253524). Die 1185 von
Jaromar I. erbaute gotische Kirche ist die älteste
auf Rügen und zählt zu den bedeutendsten Denk-
mälern der dänisch-norddeutschen Backsteinar-
chitektur. Einmalig ist ihre im Kern vom Jahr 1200
datierende Ausmalung, die 1896 freigelegt und er-
gänzt wurde. Im Innenraum ist ein Standbild des
Kirchenstifters Jaromar zu sehen. An der Außen-
mauer neben dem Hauptportal ist der so genann-
te Swantevitstein eingelassen, ein slawischer Kult-
stein aus vorchristlicher Zeit mit dem Abbild des
Obergottes Svantevit.
Im romantischen Klosterhof hinter der Kirche
haben das Stadtmuseum, die offenen Werkstät-
ten einer Kerzenmanufaktur, eines Korbflechters
und einer Töpferei sowie die einladende Kloster-
schenke ihren Sitz. Das älteste Haus Bergens ist
ein schönes Fachwerkhaus am Markt. Die am
Querbalken eingekerbte lateinische Jahreszahl be-
richtet von 1538 als Baujahr. Vom Markt führt die
Vieschstraße hinauf auf den Rugard.
Etwa 10 Min. Fußmarsch, und man steht vor dem
Wall der Slawenburg Rugard. In den Resten der
Burg erhebt sich der Ernst-Moritz-Arndt-Turm.
Der 27 m hohe Turm wurde zum Gedenken an
Arndts 100. Geburtstag 1868 begonnen, konnte
mangels Geld jedoch erst 1877 fertiggestellt wer-
den. Den Entwurf stifteten „patriotische deutsche
Architekten“, die Steine der wohlbekannte Fürst
Malte von Putbus, und eine eigens für den Turm in-
itiierte Lotterie brachte schließlich das nötige Bare.
 
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