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filigrane Schmuckfassade des Rathauses, des
Wahrzeichens Stralsunds, am Platz. Das Gebäude,
im Kern ursprünglich als Kaufhaus errichtet, ist ein
buntes Durcheinander an Stilen und Epochen. Sei-
ne ältesten Teile datieren von 1278. Die großartige
Schaufassade, die das Rathaus zu einem der
schönsten Profanbauten Nordeuropas macht, soll
einst mit Lösegeldern finanziert worden sein, wel-
che die von den Bürgern im nahen Hainholz ge-
fangenen Fürsten für ihre Freilassung entrichten
mussten. Sie sollte den ungeliebten direkten Kon-
kurrenten, die Hansestadt Lübeck, deren Rathaus
über eine ähnliche üppige Schmuckfassade ver-
fügt, ausstechen. Die Lübecker, mit den Stralsun-
der Hansebrüdern eh in permanente Eifersüchte-
leien verstrickt, reimten auf den Versuch gehässig:
„Dat Stralsunner Rathus is as sinne Kinner, hoch
hinaus und nix dahinner.“ Der von Säulen getra-
gene Rathausdurchgang verbindet seit 1680 zwei
ehemals getrennte Gebäude. In der Galerie er-
blickt man die Büste von Schwedenkönig Gustav
Adolf II. Auch das neben dem Rathaus stehende
klassizistische grau-weiße Commandanten-Hus
erinnert an die Herrschaftszeit der skandinavi-
schen Nachbarn. Es ist die ehemalige Schwedi-
sche Stadtkommandantur.
Hinter dem Rathaus erhebt sich die St. Nikolai-
kirche. Sie ist dem Schutzpatron der Seefahrer,
dem heiligen Nikolaus, geweiht. Dem 1270-1350
erbauten gotischen Backsteingebäude diente (wie
sonst) die Lübecker Marienkirche als Vorbild. Da
es die Kirche der Ratsherren und Patrizier war,
ließen diese sich bei ihrer Ausschmückung nicht
lumpen. Die frisch renovierte Kirche glänzt mit ei-
ner prachtvollen Innenausstattung. Kostbarste
Schätze sind beispielsweise der geschnitzte Hoch-
altar (15. Jh.), der Schneideraltar oder der Bergen-
fahreraltar. An den Arkaden des Mittelschiffs sieht
Das Stadtwappen von Stralsund
 
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