Travel Reference
In-Depth Information
Neuen Markt, an dem sich mit beeindruckender
Wuchtigkeit die größte der drei Stralsunder Stadt-
kirchen, die St. Marienkirche erhebt. Mit ihrem
100 m langen und 32 m hohen Schiff ist die im
14. Jh. errichtete Kirche eine der größten Back-
steinkirchen Norddeutschlands und das Haupt-
werk der niederdeutschen Backsteingotik. Finan-
ziert hat den Bau die aufstrebende Stralsunder
Handwerkerzunft. Mit der Größe und insbesonde-
re der Turmhöhe wollten die Handwerker die Kon-
kurrentin, die Kaufmanns- und Ratskirche am Alten
Markt, für jedermann sichtbar übertrumpfen. Wer
es auf sich nimmt und über 366 Stufen den 104 m
hohen Marienkirchturm ersteigt, wird mit einem
herrlichen Rundblick über die Stadt und den Sund
belohnt. Neben der Kirche steht die achteckige
Apollonienkapelle, die 1416 als Sühnebau errich-
tet wurde. Beim „Papebrand am Sunde“ hatten
sich die Bürger nach vorhergegangenen Plünde-
rungen unter geistlicher Führung drei Pfaffen ge-
schnappt und auf dem Markt angezündet.
Vom Neuen Markt geht die Mönchstraße ab.
Der Straßenzug hat weitgehend seinen histori-
schen Charakter bewahrt. Das prächtig restaurier-
te, über 600 Jahre alte gotische Giebelhaus in der
Mönchstraße 38, eines der ältesten Häuser Stral-
sunds, ist das vom Kulturhistorischen Museum ge-
nutzte Museums-Haus. Eine ähnlich geschlosse-
ne Bebauung mit prachtvollen Patrizierhäusern
aus Gotik, Barock, Renaissance und Klassizismus
besitzen auch die Fähr-, Schill-, Mühlen-, Baden-,
Külp- und Knieperstraße. Die Mönchstraße führt,
am Museum für Meereskunde und Fischerei und
am Kulturhistorischen Museum vorbei, Richtung
Alter Markt und Rathaus. Auf dem Wege dorthin
erblickt man durch die Heilgeiststraße das Küter-
tor (1466), eines von zwei erhaltenen der einst elf
Stadttore. Küter nannte man früher die Fleischer
und Schlachter. Beim Kütertor steht auch die Alte
Wasserkunst, die zwischen 1680 und 1894 die
Stadt mit Wasser versorgte. Vom Kütertor wenige
 
Search WWH ::




Custom Search