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Seit es Ende des 19. Jahrhunderts in Mode kam,
in die Sommerfrische zu reisen, ist Rügen eines der
meistbesuchten Ziele. Zuzeiten der DDR war es
für ihre Bürger geradezu ein Lebensziel, einmal ei-
nen Ferienschein für Rügen zu ergattern. Auch im
vereinten Deutschland hat die Anziehungskraft Rü-
gens nichts verloren. In den Sommermonaten
wälzt sich daher ein mächtiger Besucherstrom
über die brandneue Rügenbrücke auf die Traum-
insel. Dann ist Rügen weitgehend ausgebucht. Was
für die Gewerbetreibenden durchaus ein Segen ist,
ist für die landschaftliche Schönheit, für die unver-
baute und intakte Natur Rügens eine Belastung
und Gefahr. Es wird sich zeigen, ob das Kleinod
zum zementierten Vergnügungsviertel mit Meer-
blick degeneriert oder das bleibt, was es heute
noch ist - eine Perle der deutschen Ostseeküste.
Literaturtipp: Elizabeth auf Rügen. Ein Reiseroman von
Elizabeth von Arnim, List 2001 (Herrlich zum Einstimmen
auf die Insel oder zum Lesen während des Urlaubes.)
Landschaft
Schon ein Blick auf die Landkarte zeigt, wie viel-
gestaltig Rügen ist. Die Insel besteht eigentlich aus
einer ganzen Reihe von Inselkernen und Eilanden,
die durch kilometerlange Sandnehrungen mitei-
nander verbunden sind. Die Küstenlinie ist derart
stark zergliedert, dass sich mit den Buchten, Land-
zungen, Bodden, Wieken und Nehrungen fast
600 km Küste ergeben. Meer und Land sind eng
miteinander verwoben, so dass Max Dreyer 1924
beim Anblick des Mönchguts begeistert feststell-
te: „Nur ein Gestade gibt es auf der ganzen Welt,
das diesem ähnlich ist, so zerklüftet, mit so wun-
derbar wechselnden weichen und scharfen geris-
senen Linien, und ebensolche Zwiesprache hält
mit dem Himmelslicht: die griechische Küste.“
Doch nicht nur die Küste, sondern auch die
Landschaft Rügens ist höchst vielgestaltig. West-
rügen ist flach und um den Hauptort Bergen hü-
 
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