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Ostseebad Wustrow
Swante Wustrowe, „Heilige Insel“, nannten die sla-
wischen Bewohner einst den Ort am Permin. Zur
Insel machten ihn die Mündungsarme der Recknitz,
die den Ort damals nördlich und südlich umflossen.
Der Permin, heute eine Bucht des Saaler Boddens,
war noch bis 1395 ein Strom, der den Bodden mit
der Ostsee verband. Erst als die Rostocker und
Stralsunder Hanseaten gezielt Schiffe in der Was-
serstraße versenkten, versandete er. Für die Stadt
Ribnitz übrigens ein fataler Vorgang, weil die Ha-
fenstadt dadurch ihren direkten Zugang zum Meer
verlor und in ihrer Bedeutung hinter den beiden
Städten der Schiffeversenker verschwand.
Das goldene Zeitalter Wustrows währte, solan-
ge die großen Segler auf allen Meeren der Welt
kreuzten und Frachtraum Gold wert war. Und
über Frachtraum verfügte das Kapitäns- und Schif-
ferdorf Wustrow reichlich. 1832, als der Ort kaum
1000 Einwohner zählte, waren in Wustrow 132
Schiffe beheimatet. Da jedes der Segelboote
durchschnittlich 8 Mann Besatzung hatte, fuhr der
Rest des Dorfes als Kapitän, Steuermann oder Ma-
trose auf Große Fahrt. Die vielen herrlichen Ka-
pitänshäuser mit ihren aufwendig geschnitzten
und bunt bemalten Türen erinnern an jene fette
Zeiten.
1846 wurde das geballte nautische Wissen, das
in Wustrow ansässig war, systematisch genutzt
und die Großherzoglich-Mecklenburgische Navi-
gationsschule gegründet. Schon vorher hatten er-
fahrene Kapitäne und Steuermänner im Winter
Kurse zur Erlangung des Steuermannexamens an-
geboten. 146 Jahre lang bildete die Seefahrtsschu-
le aus, bevor sie 1992 endgültig ihre Tore schlie-
ßen musste.
Wichtige Landmarke - die Kirche von Wustrow
 
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