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Als Standort sah er Doberan vor, in das mittels höl-
zerner Röhren vom heiligen Damm das „sehr viele
Schwachheiten und Kränklichkeiten des Körpers“
heilende Meerwasser geleitet werden sollte. Ange-
sichts der hohen Kosten entschied man sich dann
zwar für Heiligendamm als Standort für das erste
Ostseebad, aber in Bad Doberan wurde alsdann
logiert, und man vergnügte sich im Casino, auf der
Pferderennbahn, im Theater und mit jenen „schö-
nen Wucherinnen, die sich zu Doberan reichlich ge-
nug in allen Sorten und nach allen Abstufungen, zu
jeder Tageszeit auf allen Plätzen zeigen und ihre bo-
na officia anbieten“, wie ein Zeitgenosse das Leben
in Doberan 1806 unzweideutig beschrieb.
Die mondäne Bäderarchitektur jener Zeit
prägt noch heute das Zentrum Bad Doberans.
Rings um den „Kamp“, einem Park inmitten der
Stadt, glänzen die, von C. Th. Severin entworfenen
klassizistischen Gebäude in strahlendem Weiß.
Auffälligstes Gebäude ist das ehemalige fürstli-
che Palais. Im Park stehen zwei reizende, chinois
verspielte Pavillons, der Rote Pavillon und der
Weiße Pavillon. Der Weiße beherbergt ein Re-
staurant und Café, im Roten hat sich eine Galerie
eingerichtet.
Neben seiner traditionsreichen Architektur ist
der „Molli“ Bad Doberans zweite Attraktion. Die
Schmalspurbahn dampft seit 1886 mitten durch
die schmalen Straßen der Stadt und bringt Som-
merfrischler hinaus zu den Stränden von Heiligen-
damm und Kühlungsborn (s. Exkurs „Der Molli“).
Bad Doberans Glanzstück ist jedoch der wohl
schönste Sakralbau an der deutschen Ostseeküste,
die Kirche des ehemaligen Zisterzienserklosters,
das Doberaner Münster. Die herrlich in einen von
der alten Klostermauer umfriedeten Park eingebet-
tete gotische Pfeilerbasilika mit kreuzförmigen
Grundriss wurde 1386 geweiht. Um ihre grandiose
Das Doberaner Münster von innen
 
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