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Ihre Lage an der Einfahrt in die Wismarer Bucht
machte die Insel mit Beginn des Ostseehandels zu
einem wichtigen strategischen Ort und zum Zank-
apfel der Mächtigen. Besonders im 30-jährigen
Krieg, als sie zur Festung ausgebaut wird, leiden die
Insulaner unter der Knute der Besatzer. Anderer-
seits können sich die Poeler der auf dem Festland
üblichen Leibeigenschaft entziehen. „Wir sind hier
noch freye Leute, das heißt, wir sind nicht leibeigen,
wir können ziehen und uns hinbegeben, wohin wir
wollen, können heyraten, wenn wir wollen“, schrieb
1790 M. Wehnert. Die Bauern erlangen durch Kohl-
anbau bescheidenen Wohlstand, aber auch den
Spitznamen „Kohlköppe“.
Hauptort von Poel ist Kirchdorf, in dem neben
der Kurverwaltung auch das Heimatmuseum der
Insel zu finden ist. Bei der Dorfkirche aus dem
13. Jh. erkennt man noch gut Wälle und Schanz-
anlagen der einstigen Festung. Vom prächtigen
Schloss, das sich hier 1610 Herzog Adolph Fried-
rich innerhalb der Festung errichten ließ, ist dage-
gen nichts mehr zu sehen. Der schönste Bade-
strand von Poel erstreckt sich an der Außenküste
zwischen Timmendorf und dem Schwarzen
Busch. In Timmendorf, wo man im kleinen Hafen
den einheimischen Fischern zuschauen und ihren
frischen Fang erwerben kann, blinkt ein kleiner
Leuchtturm. Am Schwarzen Busch erinnert eine
Gedenkstätte „Cap Arkona“ an die KZ-Häftlinge,
die auf Schiffe verladen wurden und versenkt wer-
den sollten. Versenkt hat sie am 3. 5. 1945 dann
irrtümlicherweise die englische Luftwaffe.
Von Gollwitz ganz im Inselnorden verkehrt in
der Saison die Fahrradfähre „Salzhaff“ nach Re-
rik. Auf Ihrer Fahrt passiert sie die Vogelschutzin-
sel Langenwerder und macht Halt an mehreren
Orten auf dem Festland wie z. B. Boiensdorf und
Pepelow (Fahrplan unter Tel. 0172/05436).
Info
i
Kulturverwaltung „Insel Poel“, Wismarsche Str. 2,
23999 Kirchdorf/Poel, Tel. (038425) 20347, Fax 4043,
www.insel-poel.de, e-mail: kurverwaltung@insel-poel.de
 
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