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bewegt sich nach den Gesetzen von Ebbe und
Fluth“, notierte Heinrich Heine (s. u.) 1830 auf Hel-
goland, „und vielleicht auch auf die Geisterwelt
übt der Mond seine siderischen Einflüsse.“ Zu je-
nem Zeitpunkt war der Einfluss der Gestirne auf
die Ozeane längst bekannt, nachdem helle Köpfe
wie Kopernikus, Kepler und Newton diese Erkennt-
nisse wieder beweiskräftig aus der Schublade ge-
kramt hatten, in die sie von katholischer Wissen-
schaftsfeindlichkeit über Jahrhunderte hinweg ver-
senkt worden waren. (Die alten Römer und Grie-
chen hatten die Zusammenhänge nämlich im
Prinzip schon ganz richtig erfasst.)
Da ein Mondumlauf gegenüber dem 24-stündi-
gen Erdentag knapp 25 Stunden dauert, treten die
Tiden von Hoch- bis Niedrigwasser jeweils in Ab-
ständen von sechs Stunden und ca. 13 Minuten
auf, jeden Tag also zu einer anderen Uhrzeit.
Diese Daten sind, wie erwähnt, auf Helgoland
nicht so kritisch wie anderswo. Aber der Badegast
möchte schon gerne wissen, wann die Flut ihm
das klarste Wasser beschert, der Angler kann die
Beißfreudigkeit mancher Fischarten korrekt ein-
schätzen, und dem Segler fällt die Berechnung sei-
ner Kurse leichter, ganz zu schweigen von dicke-
ren Tonnagen, für die 2,30 Meter den Unterschied
zwischen Sein und Nichtsein bedeuten können.
Eine monatliche Tidentabelle mit Hoch- und
Niedrigwasserzeiten findet man im jeweiligen Ver-
anstaltungsprogramm, bei Helgoland Touristik
und im Yachthafen.
Keine Illusion: Palmen auf Helgoland
 
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