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Ebbe und Flut
Starke Strö-
mungen
Wenn man auf der Helgoländer Landungsbrücke
steht und in Richtung Düne blickt, dann kann man
auf dem Höhepunkt der Gezeiten die Strömung
förmlich vorbeiwirbeln sehen. Die Spierentonnen
stehen in schrägen Winkeln, und der Dünen-
Shuttle muss mächtig gegen den Strom ansteuern,
und wenn dann auch noch eine stramme Brise
hinter das Wasser fasst, gerät die Sache recht or-
dentlich in Bewegung. Mal eben über die 1,4 km
breite Rinne zu schwimmen, ist wegen dieser Ab-
trift nicht drin, denn man endet irgendwo in der
offenen Nordsee und hat dann besser sein Testa-
ment in trockenen Tüchern. Außerdem ist es ver-
boten.
Die Gezeiten, „Tiden“ auf Küstendeutsch, sind
auf Helgoland nicht zu übersehen, und auch der
maximale Tidenhub, also die Differenz zwischen
Hoch- und Niedrigwasser, ist mit 2,30 Meter nicht
unbeträchtlich. Ganze Gattungen von Tieren und
Pflanzen leben von diesem Steigen und Fallen mit
seiner spezifisch evolvierten Nahrungskette, und
der Badegast profitiert auch davon, denn er be-
kommt viel mehr zu sehen als etwa an einer gezei-
tenlosen Küste (wie am Mittelmeer). Glücklicher-
weise ist ein etwaiges Gefahrenmoment wie auf
anderen Inseln mit weithin trockenfallenden Wat-
ten, wo Wanderer von der Flut unangenehm über-
rascht werden können, nicht gegeben. Das
schmale Felswatt auf der Hauptinsel darf, weil na-
turgeschützt, eh nicht betreten werden, und an
den Badestränden der Düne zerren keine riskan-
ten Strömungen; überdies hält dort ein Bademeis-
ter Wacht.
Auslöser ist
der Mond
Bewirkt werden Ebbe und Flut hauptsächlich
durch die Anziehungskraft des Mondes, der bei
seiner jeweils nächsten Annäherung einen Was-
serberg auf sich zu zieht. „Auch die Menschheit
 
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