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Preise
Das Helgoländer Unterkunftsangebot unterschei-
det sorgfältig zwischen Herbergen auf dem Un-
ter- und auf dem Oberland, wobei die ersteren
zumeist teurer sind: Man muss nicht klettern, um
wieder an die Burg zu kommen. Billig ist es nir-
gendwo, aber nichts ist auch haarsträubend teu-
er. Nicht ohne wohlwollendes Verständnis muss
man die komplizierte Logistik in Betracht ziehen,
mittels derer jeder Ziegelstein heran- und jeder
Brocken Müll zurücktransportiert werden muss,
und auch, dass die Insel ihren eigenen Strom und
ihre eigene Fernwärme erzeugt und über eine Ent-
salzungsanlage sogar das eigene Trinkwasser -
das kostet!
Dass man auf Helgoland in Anbetracht dieser
nicht unerheblichen Eigenkosten versucht hatte,
die Unterkunftstarife mittels einiger Tricks zu fri-
sieren, darf nicht Wunder nehmen. Wie auf ande-
ren Nordseeinseln auch wurde mit viel Raffinesse
der Richterspruch des Jahres 1992 umgangen, der
dem Beherbergungsgewerbe das Spielen mit ge-
zinkten Karten ein für allemal verbot. Die Preise in
den Listen mussten von damals an klipp und klar
und ohne versteckte Pöstchen aussagen, was Sa-
che war; bei Hotels geht das ja auch. Mittels
großzügiger Auslegung wurde die Praxis, dem
Gast diverses Kleingedrucktes unterzujubeln, je-
doch weiter beibehalten und wird es zum Teil heu-
te noch. Auf Helgoland sind aber immerhin die
unseligen Endreinigungskosten endgültig (?) abge-
schafft worden, die in der Vergangenheit schon zu
viel Ärger geführt hatten. Ein großer Teil der Ver-
mieter von Apartments hat allerdings einen weite-
ren ärgerlichen Posten beibehalten, nämlich den
des so genannten Ersttagstarifs. Mittels dessen
wird der erste Tag der Vermietung mit einer fetten
Extragebühr von bis zu 50 Euro belegt, wohl von
dem Argument ausgehend, man mache ein
schlechtes Geschäft, wenn der Mieter gleich nach
einem Tag wieder auszöge. Das macht er natür-
lich so gut wie nie, aber der Posten bleibt beste-
 
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