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chern kurz gehalten, die auf dem Oberland wei-
den und den Touristenscharen mit stoischer Ge-
lassenheit begegnen. Sie sind halt, wie schon
Robert Louis Stevensons liebenswerte klassische
Kuh, „blown by all the winds that pass/and wet by
all the showers“ - ganz wie die Helgoländer
selbst.
Es gibt aber auch kleineres Getier auf Helgo-
land. Ameisen. Natürlich. Kaum ein Fleckchen auf
Erden, wo keine krabbeln. Der Helgoländer
Stamm dürfte sich aus den Nachkommen jener
Auswanderungswilligen zusammensetzen, die laut
Joachim Ringelnatz einst von Hamburg nach Aus-
tralien wollten und wegen weher Beinchen schon
in Altona Pause machten, von dem Dichter dieser-
art lyrisch verewigt: „Und da verzichteten sie wei-
se/Dann auf den letzten Teil der Reise“. Was lag
näher, als sich per Seebäderdampfer nach Helgo-
land einzuschiffen, und das taten sie dann wohl
auch.
Doch Helgoland ist weniger wegen seiner
Ameisen als wegen seines Seegetiers und seiner
Vogelwelt bekannt, ja berühmt. Konsequenter-
weise hat man all diese Fauna unter strengen
Schutz gestellt, aber der Inselbesucher kann sich
einem großen Teil von ihr auf engste Distanz
nähern und seine Beobachtungen und Fotos ma-
chen, ohne dass es zu Störungen käme.
Zwei Na-
turschutz-
gebiete
Die Insel und ihre Umgebung umfassen zwei Na-
turschutzgebiete (NSG), nämlich den „Helgolän-
der Felssockel“ und den „Lummenfelsen“. Das
erste Gebiet dehnt sich um Insel und Düne und
lässt in der Mitte nur eine schmale Fahrrinne frei,
die für die Schifffahrt als Zwangsweg gilt. Die bei-
den Hälften messen insgesamt 5138 Hektar und
sind damit das größte Naturschutzgebiet Schles-
wig-Holsteins. Es grenzt an den gesamten West-
und Nordteil der Insel und spart an den Küsten
der Düne nur die Anlegestelle aus; zum überwie-
genden Teil liegt es jedoch unter Wasser mit Tie-
 
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